Der 1. Beigeordnete Mirko Schreiber, die Bayreuther OB Brigitte Merk-Erbe und Bürgermeister Jörg Reichl (v.l.n.r.) bei der Übereichung einer Blechtafel aus den Anfangszeiten der Städtepartnerschaft. Foto: Martin Modes

Der 1. Beigeordnete Mirko Schreiber, die Bayreuther OB Brigitte Merk-Erbe und Bürgermeister Jörg Reichl (v.l.n.r.) bei der Übereichung einer Blechtafel aus den Anfangszeiten der Städtepartnerschaft. Foto: Martin Modes

Arbeitstreffen der Partnerstädte Rudolstadt und Bayreuth

Gleich zum Auftakt des Arbeitstreffens zwischen den beiden Partnerstädten Rudolstadt und Bayreuth am Montag dieser Woche hatte Bürgermeister Jörg Reichl ein schönes Gastgeschenk

Gleich zum Auftakt des Arbeitstreffens zwischen den beiden Partnerstädten Rudolstadt und Bayreuth am Montag dieser Woche hatte Bürgermeister Jörg Reichl ein schönes Gastgeschenk: Erfreut präsentierte er seinem Gast, der Bayreuther Oberbürgermeisterin Brigitte Merk-Erbe, die aktuelle Rudolstädter Tageszeitung mit einem Bayeuther Thema – dem Auftritt der Bayreuther Trommler-Gruppe "Samba Secco" zum Altstadtfest am Wochenende, der gerade wegen kühler Temperaturen auf dem Rudolstädter Marktplatz umso mehr begeistert hatte.

Damit hatte die Beratung gleich einen idealen Einstieg, um das weitere Programm der Partnerstädte für die beiden Jubiläumsjahre 2019 und 2020 zu planen. Zusammen mit den Stadtchefs berieten der von der 2. Beigeordneten Almut Steinmetz geleitete Rudolstädter Städtepartnerschaftsbeirat, die Bayreuther Städtepartnerschaftskommission für Rudolstadt sowie die Partnerschaftsbeauftragten Rainer Sack von der Stadtverwaltung in Bayreuth und Frank Michael Wagner, der die kommunale Partnerschaft mit der oberfränkischen Stadt praktisch von Beginn an seit 30 Jahren begleitet und betreut.

Ein Höhepunkt der vielfältigen in diesem und im nächsten Jahr geplanten Treffen, Ereignisse und Aktionen wird im Juni des kommenden Jahres ein Auftritt der Thüringer Symphoniker Saalfeld-Rudolstadt beim "Umsonst und Draußen"-Festival von Sparda-Bank und der Stadt Bayreuth sein. Bei diesem seit einigen Jahren in der Bayreuther Innenstadt durchgeführten Konzertereignis werden sich die Musiker vor über 1000 Zuschauern auf dem Bayreuther Stadtparkett präsentieren können. Anlässlich des Jubiläums "30 Jahre Städtepartnerstadt" soll sich die Stadt Rudolstadt dort ebenfalls präsentieren.

Im Zuge der Begegnung wurden die weiteren Aktionen vorgestellt, die in Rudolstadt und Bayreuth schon fest in den Terminplan eingetaktet sind. Dazu gehören eine große Fotoausstellung in der Bayreuther Innenstadt mit Bildern aus der Zeit der Grenzöffnung vor 30 Jahren, als die Bayreuther Innenstadt über Nacht mit Trabis und Wartburgs angefüllt war. In Rudolstadt wird es in diesem Jahr Jubiläumsveranstaltungen zu den Ereignissen vom 19. Oktober und 9. November 1989 geben. Angeregt wurde auch, in die Präsentationen zur Einheit die Bayreuther Tageszeitung einzubeziehen: Damals war der Nordbayerische Kurier aus Bayreuth mehrere Monate mit einem Ableger und lokalen Nachrichten in Rudolstadt erschienen – dem heute nur noch wenig bekannten "Thüringer Kurier".

Gäste des Arbeitstreffens waren eine Schülergruppe der Rudolstädter Schillerschule, die das Thema Städtepartnerschaft als Projektarbeit bearbeiten – und denen sowohl von Jörg Reichl wie auch Brigitte Merk-Erbe Unterstützung bei ihren weiteren Recherchen oder der Suche nach Interview-Partnern zugesichert wurde.

Unterstützung von den Medien erhoffen sich die Akteure des Arbeitstreffens von einer anderen Idee. Über das Jubiläum hinweg sollen Beiträgen geschrieben werden, in denen ganz normale Bayreuther und Rudolstädter Bürger den Menschen aus der Partnerstadt ihre Heimatstadt ganz persönlich vorstellen und was man dort gesehen haben sollte. Die Idee von Klaus Wührl-Strüller fand auf Anhieb Zustimmung.

Schließlich wurde auch eine Idee aufgegriffen, die Bayreuther und Rudolstädter Faschingsgesellschaften jeweils zum Auftakt in die Partnerstädte einzuladen – zumal "der Sturm aufs Rathaus" in Rudolstadt und Bayreuth jeweils an unterschiedlichen Wochentagen stattfindet und damit einem Besuch nichts im Wege stünde.

"Wenn wir die Partnerschaft am Leben erhalten wollen, müssen wir die Menschen und die Vereine zusammen bringen, die dann unabhängig von den Verwaltungen aber mit Unterstützung der Verwaltungen neue Freundschaften pflegen können", so das Credo der beiden Bürgermeister. Ein Beispiel dafür bildet der Auftritt des theater-spiel-ladens kürzlich beim Brandenburger Kulturstadl in Bayreuth.

Nach der organisatorischen Arbeit stand auch noch ein inhaltlicher Input auf dem Tagesprogramm. RUWO-Geschäftsführer Jens Adloff zeigte den Besuchern den restaurierten Löwensaal, der kurz vor seiner Fertigstellung ist und in Kürze als ein Saal für die Einwohner und Besucher der Stadt in Betrieb gehen soll. Beeindruckt waren die Bayreuther auch von der Historischen Bibliothek im Alten Rathaus. Dort konnte Leiter Tobias Zober Begeisterung für den wertvollen Buchbestand wecken – zumal es in Bayreuth keine vergleichbare Institution gibt.

Als einen Überraschungsfund präsentierte der 1. Beigeordnete Mirko Schreiber ein kürzlich im Keller des Rathauses gefundenes, bereits älteres Blechschild mit einer Aufschrift zur Städtepartnerschaft im Europablau. Wann und wo dieses Schild genau aufgestellt werden sollte, konnte auch in der Verwaltung keiner der damals schon Aktiven sagen, wie Schreiber erläuterte. Nun findet dieses Schild sicher einen neuen Platz in Bayreuth.

Martin Modes