10. Neujahrsempfang glänzt mit klaren Worten und emotionalen Momenten
Anfang Januar luden die Bürgermeister der Dreiklang-Städte Saalfeld/Saale, Rudolstadt und Bad Blankenburg zum 10. gemeinsamen Neujahrsempfang in die Stadthalle Bad Blankenburg ein. Saalfelds Bürgermeister Matthias Graul begrüßte gut 550 Gäste aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Ehrengast und Festredner war in diesem Jahr Frank Krätzschmar, der sich Ende 2017 als langjähriger Geschäftsführer der LEG Thüringen in den Ruhestand verabschiedet hatte. Traditionell umrahmten die Thüringer Symphoniker Saalfeld-Rudolstadt die Festveranstaltung musikalisch und wurden 2018 mit tänzerischen Darbietungen aus Folklore und Showtanz des Thüringer Folklore Tanzensembles Rudolstadt ergänzt.
In seiner Begrüßung beschwor Matthias Graul den Lückenschluss zwischen Bürgerschaft, Stadträten, Verwaltungen und Bürgermeistern, "damit erfolgreich eingeschlagene Wege weiter beschritten, neue Herausforderungen erkannt und Lösungen gestaltet werden können - gerade auch nach den Bürgermeisterwahlen im April dieses Jahres." Herausgehoben würdigte Graul das Ehrenamt, welches identitätsfördernd "das Fundament für viele bleibende Erinnerungen" bilde. Mit einem besinnlichen Bonhoeffer-Zitat warb er zudem, "in einer schnelllebigen und zunehmend populistischen Zeit", für sachliche Diskussionen und überlegte Entscheidungen.
Krätzschmar erinnerte in seiner Festansprache an 20 Jahre Städtedreieck am Saalebogen, gab einen chancenorientierten Ausblick auf eine gemeinsame Zukunft im Dreiklang - von einer vertiefenden Kooperation bis hin zu einer Städtefusion - und arrangierte dies mit persönlichen Erinnerungen seiner beruflichen Laufbahn. "Auch wenn das Thema mehrheitlich noch nicht konsensfähig ist, braucht es auf das Wachstum von Erfurt und Jena und nach dem Erstarken von Ilmenau eine Antwort aus dieser Region. Die Kooperation am Saalebogen muss forciert werden", stellte der ehemalige LEG-Chef heraus. Frank Krätzschmar mahnte ferner die Landesregierung, sich zeitnah in Sachen Landesgartenschau 2024 zu entscheiden und dem Städtedreieck weise den Zuschlag zu erteilen.
Aufmerksam verfolgten die Gäste die guten "Wünsche für das neue Jahr" von Rudolstadts Stadtoberhaupt Jörg Reichl, der zunächst den Tatendrang, der einem jeden Jahreswechsel innewohne, beleuchtete. Im Jahresrückblick reflektierte er die aktuelle Schwäche der Europäischen Union als Beispiel einer guten Kooperation, internationale politische Krisen in Amerika, Russland und Nordkorea sowie die zähe Regierungsbildung in Berlin. "Bisher vorherrschende politische Regeln scheinen nicht mehr zu gelten, bisherige Partner und Verbündete können nicht mehr ernst genommen werden", so Reichl. Versöhnlich und kämpferisch wurde es, als er die 2017er Erfolge sowie zukünftigen Anstrengungen der Dreiklang-Wirtschaftsregion aufzeigte: "Gemeinsames Marketing reicht nicht aus, wenn wir nicht weiter in weiche Standortfaktoren investieren." Zum Schluss seiner Ausführungen dankte Bürgermeister Reichl seinen Kollegen Matthias Graul und Frank Persike für die konstruktive, freundschaftliche Zusammenarbeit im Sinne des Städtedreiecks, da beide Herren Mitte 2018 sicher aus dem Bürgermeisteramt scheiden werden: "Wer Ihnen auch immer nachfolgen wird, wird sich an dem von Ihnen Geleisteten messen müssen. Ich danke Ihnen von Herzen und hoffe, dass sie dem Dreiklang - in welcher Form auch immer - weiter gewogen bleiben."
Schließlich eröffnete Bad Blankenburgs Bürgermeister Frank Persike das Buffet und beschloss damit - kurz und schmerzlos, aber mit einem augenzwinkernden Blick ins Private - den offiziellen Teil des 10. Neujahrsempfangs im Städtedreieck.
Den emotionalsten Moment stifteten die Kinder der Dreiklang-Bürgermeister, als sie ihren Vätern - stellvertretend für die Einwohner im Städtedreieck - eine Glasplastik zum Dank für 12 Jahre Wirken im Städtedreieck überreichten. Dem Überraschungsmoment war eine ähnliche Ehrung von Frank Krätzschmar durch die drei Bürgermeister vorausgegangen. Bei Gesprächen in entspannter Atmosphäre sowie regionalen Getränken und Buffetköstlichkeiten ließen Gastgeber und Gäste den Abend ausklingen.
Dem Neujahrsempfang vorangegangen war ein Pressegespräch. Gemeinsam mit Sabine Wosche, der neuen Geschäftsführerin der Landesentwicklungsgesellschaft Thüringen, zogen die Bürgermeister unter dem Motto "Zusammenhalt der drei Städte gestärkt" Bilanz für das Jahr 2017. Themen waren u. a. Gemeinsame Bewerbung Ausrichtung der Thüringer Landesgartenschau 2024, Verwaltungs-, Funktional- und Gebietsreform, Freigabe letztes Teilstück B 90 n für Anbindung an A 71, 20 Jahre Städteverbund "Städtedreieck am Saalebogen", 10. gemeinsamer Neujahrsempfang 2018 und Einzelhandelskonzeption im Städtedreieck.
Quelle: Stadtverwaltung Saalfeld/Saale - Christopher Mielke
