Skandalumwittert war der Roman "Emma Bovary" gleich nach seinem Erscheinen, ein Angriff auf die bürgerliche Moral. Denn geradezu akribisch schildert Gustave Flaubert in seinem "Sittengemälde aus der Provinz" die Sehnsüchte und sexuellen Leidenschaften einer jungen Frau, die vor Langeweile in ihre Traumwelt flüchtet und schließlich an der Wirklichkeit scheitert. Für die Bühne von der Berliner Autorin Tine Rahel Völcker adaptiert, wird "Emma Bovary" am 23. September als erste große Premiere dieser Spielzeit am Theater Rudolstadt Premiere feiern.
Emma Bovary fühlt sich wie ein Vogel im goldenen Käfig gefangen. Als Frau eines Landarztes von dörflicher Idylle umgeben, sehnt sie sich nach einem aufregenden Leben voller Leidenschaft, Freiheit und Luxus, wie es Romane schildern. Aus ihren Träumereien werden handfeste Affären, die Luxussucht treibt sie in den finanziellen Ruin. Am Ende sieht Emma für sich selbst keinen anderen Ausweg als den Selbstmord.
Als Gustave Flaubert seine schonungslose Darstellung einer "sündhaften" Ehebrecherin 1856 veröffentlichte, wurde er vors Gericht zitiert. Tine Rahel Völckers Bearbeitung zeigt die faszinierende wie umstrittene Protagonistin als eine Frau, die auf der Suche nach einem emanzipierten Leben zwischen den eigenen Ausbruchsversuchen und der gesellschaftlichen Ächtung seelisch zerrissen wird. In der Titelrolle kehrt Carola Sigg als Gast ans Theater Rudolstadt zurück. In weiteren Rollen sind aus dem Ensemble Markus Seidensticker, Ute Schmidt, Matthias Winde, Anne Kies, Andreas Mittermeier und Johannes Geißer zu erleben. Regie und Bühne stammen von Frank Hänig, der in Rudolstadt bisher für seine Ausstattung von "Faust_Eins" oder "Ein Sommernachtstraum" viel Anerkennung erfuhr. Die Kostüme hat Teresa Monfared entworfen, in deren Händen zuletzt die Ausstattung von "Die Wiedervereinigung der beiden Koreas" lag.
Für die Premiere am 23. September, um 19.30 Uhr im Theater im Stadthaus sind Restkarten an den üblichen Vorverkaufsstellen sowie telefonisch unter 03672/422766 erhältlich. Weitere Aufführungen folgen am 30. September und 13. Oktober, ebenfalls 19.30 Uhr, sowie am 10. Oktober, um 15 Uhr.
Quelle: Theater Rudolstadt/Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
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