"Ich werde mich nie ergeben" ist das Lebensmotto von Mitch Walking Elk. Nun ist der indianische Künstler wieder am Mittwoch, 20. September, 19:30 Uhr in der Stadtbibliothek Rudolstadt zu erleben. Ob er eine neue CD mitbringt, steht noch nicht fest. Eines aber ist klar: Der begnadete Gitarrist kommt mit vielen neuen Songs. Einen davon hat er im April zum 80. Geburtstag von Dennis Banks gesungen, dem Mitbegründer des American Indian Movement (AIM), der amerikanischen Indianerbewegung.
Mitch hat alle Tiefen des Lebens durchschritten, die Höhen gemeistert und 2013 den schönsten Preis für sein künstlerisches Schaffen erhalten. Mit einem unter die Haut gehenden Blues krönte er seine Karriere mit dem Native-American-Music-Award. Es ist die höchste Ehrung für indianische Künstler in Nordamerika. Bereits zuvor bekam er für das Titellied seiner CD "Time For A Woman" den Indian-Summer-Music-Award. Der Cheyenne-Arapaho ist mit der Intensität seiner Texte und dem Facettenreichtum seiner Musik im Blues ebenso Zuhause wie im Folk und Softrock. Stimmgewaltig klagt Mitch Walking Elk den Völkermord an den Indianern an. Auch gefühlvolle Country-Balladen, sozialkritische Songs und Traditionals erklingen.
In der Gegenwart engagiert er sich bei Protesten der Indigenen gegen den alten und neuen Kolonialismus und hat mit Benefizkonzerten den Kampf gegen die Dakota-Access-Pipeline unterstützt. Als Sozialarbeiter in St. Paul/Minnesota arbeitet er mit Jugendlichen und vermittelt ihnen traditionelle Werte. Immerhin gehört er zu jener Generation, der in den berüchtigten Internatsschulen Kultur, Sprache und indianische Identität genommen werden sollte. Nach diesen traumatischen Erlebnissen voller Gewalt trank er, wurde kriminell und landete im Gefängnis. Dort brachte er sich autodidaktisch das Gitarrespielen bei, hörte von den Aktionen des AIM und beschäftigte sich mit den Traditionen seiner Vorfahren.
All das hat er in seiner im Traumfänger-Verlag erschienenen Autobiografie "There will be no surrender – Ich werde mich nie ergeben" veröffentlicht. Trotz des erfahrenen Unrechts konnte er beim Konzert im Juni im Pfarrhof der Kirche in Bad Schmiedeberg ein beeindruckendes Statement abgegeben: Die Religionen mögen verschieden sein, doch letztlich gibt es nur einen Schöpfer. Mitakuye Oyasin – wir sind alle verwandt.
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