"Dreiklang am Fluss – Zusammenwachsen" steht als Motto über der Bewerbung der drei Städte Rudolstadt, Saalfeld und Bad Blankenburg zur Ausrichtung der 5. Thüringer Landesgartenschau (LGS) im Jahr 2024. Erstmalig in der Geschichte des Städteverbundes tagten die Mitglieder der drei Stadtparlamente gemeinsam in einer Sondersitzung, die am Dienstagabend im Saal des "Meininger Hofes" stattfand, um sich über den aktuellen Stand der Bewerbung informieren zu lassen und im Anschluss darüber zu diskutieren. Als Gäste waren der Geschäftsführer der Landesentwicklungsgesellschaft Thüringen (LEG) Frank Krätzschmar, Bedienstete der Stadtverwaltungen, Geschäftsführer kommunaler Unternehmen und einige interessierte Einwohner anwesend. Im Präsidium saßen, auch ein Novum, dieses Mal nicht die Stadtratsvorsitzenden sondern nur die drei Bürgermeister, wobei der Saalfelder Matthias Graul den Vorsitz führte.
Andreas Jäger, bei der LEG zuständig für die Erarbeitung der fundierten Bewerbungsunterlage, erläuterte eingangs den Werdegang von der ersten Beratung des Vorhabens im gemeinsamen Ausschuss des Städtedreiecks im April 2016, über die Workshops in den drei Städten zur Ideenfindung mit Akteuren aus den Verwaltungen, von Initiativen, Vereinen sowie aus der Einwohnerschaft bis hin zum jetzt vorliegenden Konzept, das als Machbarkeitsstudie samt Kosten- und Finanzierungsübersicht, aufgeteilt zu konkreten Maßnahmen in den jeweiligen Städten, bis zum 31. März 2017 als Bewerbung eingereicht werden muss. Im Sommer wird dann eine Fach-Jury ins Städtedreieck kommen, um die im Konzept aufgezeigten Vorhaben und deren Realisierungsmöglichkeiten vor Ort zu prüfen und zu beurteilen. Die Bekanntgabe des Ausrichters, es gibt mehrere Bewerber, erfolgt dann erst im Herbst 2017 zum Ende der diesjährigen 4. Landesgartenschau in Apolda.
Ausgehend vom Leit-Thema "Dreiklang am Fluss", gemeint sind die natürlichen Verbindungsachsen Saale und Schwarza, informierte Jäger zusammen mit Heike Roos vom beauftragten Büro RoosGrünPlanung über die Ziele, die regionale Einbindung, die Hauptentwicklungsbereiche sowie konkrete Projekte zur Durchführung der Landesgartenschau. Vorgesehen ist zum Beispiel, die Saale-Aue unterhalb des Saalfelder Schlosses zur sogenannten "Kernzone der LGS" umzugestalten. Auf einer eingezäunten Fläche sollen dort unter anderem auch die eintrittspflichtigen Projekte, Pflanzen-Schauen, Themengärten und Veranstaltungen präsentiert werden. In Bad Blankenburg werden sich die Maßnahmen hauptsächlich auf den Bereich des Kurparks und weiterer Flächen zum Eingang ins Schwarzatal konzentrieren. Auch in Rudolstadt wird die Umgestaltung und Nutzung der Saale-Aue eine große Rolle spielen. Da der Heine-Park allerdings als Hochwasserüberflutungsgebiet sowie durch seine Nutzung während des Rudolstadt-Festivals sich nicht für eine intensive, temporäre Bepflanzung zur LGS eignet, sollen hier und insbesondere auf Flächen der Großen Wiese Projekte realisiert werden, die nicht nur während der LGS sondern nachhaltig kulturell und touristisch genutzt werden können. Dazu sind Maßnahmen angedacht wie die Schaffung von Saale-Promenaden, um das Flussufer wieder erlebbar zu machen, der Bau einer weiteren Saalebrücke in den Heine-Park und eines neuen Zentrums für Großveranstaltungen mit Bühne an einem See auf der Großen Wiese.
Darüber hinaus wird Rudolstadt im gemeinsamen LGS-Eventkalender wohl auch eine ganze Reihe von zusätzlichen Großveranstaltungen als Magnet für die Besucher anbieten. Der Gesamtmaßnahmenplan für die LGS-Bereiche sowie weitere Flächen und Stadtquartiere der Dreiklang-Kommunen sieht allerdings noch viele andere Projekte vor, die fast alle einen nachhaltigen Nutzen haben sollen. Insgesamt rechnen die Planer mit 400.000 Besuchern im Städtedreieck während der LGS. Ob das auch realistisch sei, welche innovativen Ideen es gibt, um den Verkehr zwischen den einzelnen Kernbereichen zu organisieren, und wie es überhaupt gelingen soll, die Besucherströme von der Kernzone in Saalfeld zu den anderen Gartenschau-Attraktionen in Bad Blankenburg und Rudolstadt zu lenken – auch darüber wurde im Anschluss gefragt und diskutiert.
Frank Michael Wagner
Pressereferent
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