Liebe Rudolstädterinnen und Rudolstädter,
sehr geehrte Gäste und Besucher unserer Stadt,
in wenigen Tagen ist es wieder soweit. Die Menschen in aller Welt, so auch wir Rudolstädterinnen und Rudolstädter, bereiten sich auf das Weihnachtsfest vor. Die Vorboten erleben wir in diesen Tagen allen Orts. Nicht nur der Lichterglanz auf dem Rudolstädter Adventsmarkt "Schillers Weihnacht" sondern auch viele andere Veranstaltungen bringen uns das Fest näher. So erklingen in den Kirchen und bei Konzerten an anderen Orten vorweihnachtliche Klänge, zum Beispiel mit den Thüringer Symphonikern Saalfeld-Rudolstadt, den Sängerinnen und Sängern der Rudolstädter Liedertafel oder den jüngsten Künstlern unserer Musikschule. Im Schillerhaus ist es in der Adventszeit besonders besinnlich, wenn wir den Lesungen der Schauspieler unseres Theaters lauschen dürfen. Die verschiedenen "lebendigen Adventskalender" in der Altstadt und im Ortsteil Schwarza gehören ebenso zu einer schönen Tradition. Der prall gefüllte Veranstaltungskalender weist uns sicher den Weg zum passenden Ereignis, um in weihnachtliche Stimmung, abseits von Hektik und Stress zu gelangen.
Traditionell blicken wir zum Ausklang des Jahres auf das zurück, was wir erreichen konnten, und auf das voraus, was in Zukunft ansteht. Das digitale Zeitalter hat im Januar endgültig Einzug in Rudolstadt gehalten. Unser kommunales Energieversorgungsunternehmen EVR hat in Partnerschaft mit dem ebenfalls hundertprozentig kommunalen Unternehmen NETKOM flächendeckend das gesamte Stadtgebiet mit Glasfaserkabel vernetzt. Damit können jetzt alle Haushalte mit bis zu 100 MBit/s im Internet surfen.
Durch eine Kooperation mit dem Jenaer Freizeitbad "GalaxSea" ist es gelungen, unser Freizeitbad "Saalemaxx" weiter erfolgreich betreiben zu können und somit den vielen tausend Besuchern Entspannung und Badevergnügen zu bieten. Neugeschaffene Spielanlagen im Außenbereich und Investitionen im Inneren zur energetischen Sanierung zeugen einmal mehr davon, dass unser "Saalemaxx" zukunftsfähig aufgestellt ist.
Im Wohngebiet Volkstedt-West wurde von unserer Wohnungsgesellschaft RUWO gemeinsam mit der Stadt ein modernes, sichtbar verschönertes Stadtteilzentrum mit gesicherter Nahversorgung geschaffen. In den nächsten Jahren wird der Stadtumbau dort fortgeführt.
Auch in der Innenstadt sind weitere Erfolge bei der Sicherung und Sanierung von Altbauten zu sehen. Damit wird in Rudolstadt gut nachgefragter Wohnraum auch zukünftig in den historischen Quartieren verfügbar sein. Zudem nimmt der Umbau und die Sanierung am Gerichtsgebäude durch den Freistaat Thüringen erste Konturen an. Nach Abschluss dieser Maßnahmen werden dort im Amtsgericht wieder mehr als 80 Bedienstete in Sachen Rechtsprechung tätig sein.
In den zurückliegenden Monaten hat die Stadt mit Unterstützung des Freistaates, unseres Landkreises und von Vereinen viel Geld in die Schaffung und Sanierung von Sportstätten investiert. So wurde für die Leichtathleten eine neue Wurfanlage geschaffen und in der Dreifelder-Halle der komplette Boden erneuert.
Besonders erfreulich ist, dass wir für die steigende Zahl von Kindern in Rudolstadt zusätzliche Kindergartenplätze benötigen. In Zusammenarbeit mit den freien Trägern Deutsches Rotes Kreuz, der Arbeiterwohlfahrt und der Lebenshilfe entstehen zurzeit rund 150 neue Betreuungsplätze.
Die Residenzstadt hat sich im Jahr 2016 erneut als ein besonderer Kulturstandort präsentiert. Ob bei den traditionellen Großveranstaltungen wie Rudolstadt-Festival, Rudolstädter Vogelschießen, dem Altstadtfest, den zahlreichen Aufführungen des Schauspiels oder der Thüringer Symphoniker an unserem Theater oder den unzähligen Ausstellungen, Lesungen, kleinen Konzerten, den von Vereinen, Initiativen und durch privates Engagement gestalteten Festen in allen Ortsteilen - Rudolstadt zeigte sich in diesem Jahr wieder zurecht als "Schillers heimliche Geliebte". Selbst in der Partnerstadt Bayreuth gab es für unsere kulturellen Potenziale große Anerkennung. Wir präsentierten uns dort auf der Bayerischen Landesgartenschau mit einem eigens zum Schiller-Marketing gestalteten Garten sowie während eines Wochenendes mit einem hochgelobten Bühnen-Programm. Zur Bereicherung des gesellschaftlichen Lebens in unserer Kommune gehören zum Beispiel auch die Aktivitäten engagierter Einwohner zur Integration von Flüchtlingen sowie die konkreten Projekte der Initiative "Rudolstadt blüht auf". Dank gebührt ebenso dem Seniorenbeirat, der gemeinsam mit den Vertretern der paritätischen Wohlfahrt die "Rudolstädter Seniorentage" organisiert hat und sich stets darum kümmert, dass die jährlich steigende Zahl von älteren Bürgerinnen und Bürgern eine starke Vertretung ihrer Interessen hat.
Das wohl für die Kultur wichtigste Ereignis war die abschließende Einigung der Träger unseres Theaters mit dem Freistaat Thüringen. Nach mehr als 18 Monaten Verhandlungen gelang es, das hiesige Schauspiel und Orchesters bis zum Jahr 2021 und mit einer weiteren Option bis zum Jahr 2024 zu sichern. Wir können zunächst nun beruhigt in die Zukunft schauen und uns jetzt auf die anstehende Sanierung des Theaterhauses zur Beseitigung der immer noch vorhandenen Hochwasserschäden aus dem Jahr 2013 konzentrieren.
Wenn wir Bilanz ziehen, dann gehört auch dazu, dass deutlich gesagt werden muss: Es gibt trotz aller Erfolge noch viel zu tun! Gemeinsam stellen sich Stadtrat, Stadtverwaltung und Bürgerschaft den weiterhin großen Herausforderungen, die nicht nur durch die von der Landesregierung beschlossene Funktional- und Gebietsreform bestimmt werden dürfen. Wir haben in unserem Stadtgebiet mit allen Ortsteilen noch manches zu erledigen. Einige Vorhaben sind bereits mit dem kommunalen Haushalt für 2017 sowie mit Mitteln der EU auf den richtigen Weg gebracht. Der Zentrale Omnibusbahnhof, die Sanierung des Löwensaales am Markt und weitere förderfähige Projekte nehmen in Form von Planungen und Anträgen schon konkrete Gestalt an. Aber nicht nur die Stadt selbst ist als Auftraggeber aktiv. Auch Privatpersonen, Unternehmen und Institutionen werden in den nächsten Monaten in Rudolstadt investieren oder haben bereits damit begonnen.
Danken möchte ich, auch im Namen unseres Stadtrates all jenen, die im Ehrenamt für die hier lebenden Menschen tätig sind. Dank gebührt auch allen Vertretern der Wirtschaft, des Handels, des Handwerks, der Gewerbetreibenden und der freien Berufe, den Beschäftigen im Sozial- und Gesundheitswesen, den Gastronomen, den Kunst- und Kulturschaffenden sowie allen weiteren Berufsgruppen, die in Rudolstadt mit ihrem Engagement, mit Investitionen, mit Ideen und deren Umsetzung dazu beitragen, dass man hier gern wohnt, lebt, arbeitet oder zu Besuch weilt.
Ich wünsche allen Rudolstädterinnen und Rudolstädtern und den Gästen unserer Stadt ein friedliches, gesegnetes Weihnachtsfest sowie Kraft, Gesundheit und Zuversicht für das neue Jahr 2017.
Ihr
Jörg Reichl
Bürgermeister