Veranstaltungen im Amtsgericht zum Tag des offenen Denkmals

Zum Tag des offenen Denkmals am 13. September steht nicht nur der Rudolstädter Handwerkerhof im Mittelpunkt des Interesses sondern auch d

Zum Tag des offenen Denkmals am 13. September steht nicht nur der Rudolstädter Handwerkerhof im Mittelpunkt des Interesses sondern auch das historische Amtsgerichtsgebäude in der Marktstraße. Unter anderem wird es dort um 10.30 Uhr und 15.00 Uhr eine Führung mit Amtsgerichtsdirektor Volker Kurze, Astrid von Killisch-Horn und Dr. Frank-Eberhard Wilde geben. Treffpunkt ist jeweils vor dem Gebäude am Justitia-Brunnen.

 

Das im Jahre 1905 eingeweihte Gerichtsgebäude beeindruckt durch seine repräsentative Architektur und zeigt gleichzeitig eine große Freude an kunsthandwerklich hochwertigen Details, seien es die herrlichen Jugendstil-Bleiglas-Fenster, die Steinmetzarbeiten, hochwertigen Ausmalungen oder holzverkleideten Gerichtssäle. In diesem Jahr beginnt die denkmalgerechte Sanierung des Gebäudes, und so werden diese Planungen ebenfalls im Rahmen der Führung Raum erhalten.

 

Im zweiten Teil der Führung steht ein Strafprozess des Jahres 1946 im Mittelpunkt. Es beginnt mit einem Gang durch die ehemaligen Zellentrakte. Das Untersuchungshaftgebäude von 1883 ist noch älter als das Gerichtsgebäude selbst, das Gefängnis ein Gebäude der Nachkriegszeit.

Zu Zeiten der deutschen Diktaturen sind hier viele unschuldige Angeklagte gequält und in Unrechtsurteilen zum Tode oder langjährigen Freiheitsstrafen verurteilt worden. Dr. Frank-Eberhard Wilde gibt im Anschluss an die Besichtigung im großen Gerichtssaal einen beispielhaften Einblick in einige der tragischen Schicksale, die sich in den Zellen und Gerichtssälen ereignet haben: die Inhaftierung und Verurteilung von 13 Schwarzaer Jugendlichen am 27. Februar 1946.