Sergej Lochthofen zu Gast beim "Rudolstädter Bücherfrühling"

Der Journalist und Buchautor Sergej Lochhofen, bekannt auch aus zahlreichen Fernsehsendungen, wird als Gast des "Rudolstädter Bücherfrühlings"

Der Journalist und Buchautor Sergej Lochhofen, bekannt auch aus zahlreichen Fernsehsendungen, wird als Gast des "Rudolstädter Bücherfrühlings" am Dienstag, 28. April, um 19.30 Uhr in der Stadtbibliothek Rudolstadt sein neues Buch "Grau" vorstellen.


"Nichts war, nichts ist selbstverständlich. Dass ich im Gulag auf die Welt kam und doch eine behütete Kindheit hatte, dass ich von dort nach Deutschland kam und nicht irgendwohin in die Steppe, dass es der Osten war und nicht der Westen, Gotha und nicht Berlin, dass ich in eine russische und nicht die deutsche Schule ging, einen sowjetischen Pass und nicht einen Ausweis der DDR besaß. Nichts davon ist selbstverständlich. Vermutlich auch nicht, dass ich keine Heimat habe."

 

Drei Jungen kämpfen in einem schadhaften Boot mitten im eisigen Fluss um ihr Leben. Es ist die Workuta, die einer ganzen Schreckensregion den Namen gibt. Jahrzehnte später steht einer von ihnen auf den Domstufen in Erfurt und verkündet vor zehntausenden Demonstranten, dass seine Zeitungsredaktion sich gerade von der allmächtigen Partei unabhängig gemacht hat. Es ist die Geburtsstunde der ersten Reformzeitung in der DDR. Nun blickt Sergej Lochthofen zurück auf ein Leben als Deutscher unter Russen und als Russe unter Deutschen: erlebte Geschichte, spannend erzählt.

 

Sergej Lochthofen, Jahrgang 1953, ist Journalist. Geboren als Sohn eines deutschen Emigranten und Gulag-Häftlings und der Tochter eines verbannten Revolutionskommissars in Workuta, siedelte er als Kind in die DDR über. Er studierte Kunst auf der Krim und Journalismus in Leipzig. Von 1990 bis Ende 2009 verantwortete er die Zeitung "Thüringer Allgemeine". Bei Rowohlt ist sein Buch "Schwarzes Eis. Der Lebensroman meines Vaters" erschienen.