"Alt" bedeutet nicht immer gleich verstaubt oder langweilig. Vor allem nicht wenn es um "Alte Musik" geht. Seit geraumer Zeit erfahren Werkinterpretationen in historischer Aufführungspraxis eine enorme Renaissance. Die Thüringer Symphoniker widmen diesem außergewöhnlichen Musikstil ihr 4. Sinfoniekonzert mit Werken von Antonio Vivaldi, Arcangelo Corelli und Francesco Geminiani. Abgerundet wird der Abend mit der 1. Sinfonie in C-Dur von Ludwig van Beethoven. Das Konzert mit dem Titel "Harmonische Launen" findet am 16. Januar im Meininger Hof in Saalfeld und am 17. Januar im Theater Rudolstadt, jeweils um 19.30 Uhr, statt. Als Gäste konnten mit Dirigent und Cembalist Gianluca Capuano sowie Geiger Enrico Casazza zwei ausgewiesene Spezialisten der "Alten Musik" gewonnen werden.
Antonio Vivaldis Konzertzyklus "L’estro armonico" – "harmonische Laune" – ist ein Meilenstein des italienischen Barocks, der Maßstäbe für die Entwicklung der Musik setzte. 88 Jahre nachdem Vivaldi dieses Violinkonzerte komponierte, das zusammen mit Werken seiner Zeitgenossen Corelli und Geminiani beim 4. Sinfoniekonzert zu hören ist, befasste sich der fast 30-jährige Beethoven mit seiner ersten Sinfonie. Heute gehört diese zu den Klassikern der Konzert- und Orchesterliteratur und wird ebenfalls an beiden Abenden erklingen.
Mit dem Dirigenten und Cembalisten Gianluca Capuano gastiert ein Interpret von "Alter Musik" in Rudolstadt und Saalfeld, dem die historische Aufführungspraxis seit geraumer
Zeit ein wichtiges Anliegen ist. 2005 gründete der Mailänder Künstler das Vokal- und Instrumentalensemble "Il canto di Orfeo" und seit 2009 ist Capuano Leiter des Kammerorchesters "Milano Classica". Unter seiner fachkundigen Leitung werden sich die Thüringer Symphoniker auf eine musikalische Abenteuerreise in die Welt früherer Hörgewohnheiten und Spielweisen begeben. Den Solopart übernimmt der italienische Geiger Enrico Casazza.
Quelle: Thüringer Landestheater Rudolstadt