Mit einer Veranstaltungsreihe unter dem Motto "Hoffnung beginnt mit der Erinnerung" wird in Rudolstadt an die "Friedliche Revolution" vom Herbst 1989 und den anschließenden "Mauerfall" erinnert. Für die Organisation des umfangreichen Programms gilt es besonders der evangelisch-lutherischen Kirchgemeinde zu danken. Der Eintritt zu den einzelnen Veranstaltungen ist jeweils frei.
Am Montag, den 13. Oktober, um 18.00 Uhr wird das Rückbesinnen an eine aufregende Zeit mit einer Ausstellungseröffnung im Einkaufszentrum "Galeria" eingeläutet. Gemeinsam mit dem Thüringer Landesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR in Erfurt, Herrn Dietrich, hat eine engagierte Gruppe von Bürgern aus Rudolstadt diese Ausstellung vorbereitet. Auf mehreren Tafeln wurde eine Reihe von Bilddokumenten und Texten zusammenzutragen, die über die Ereignisse vor 25 Jahren am hiesigen Theater, in den Kirchen und auf der Straße berichten. Die Ausstellung ist dann bis zum 23. Oktober zu sehen.
In einem Gottesdienst unter dem Thema "Suchet der Stadt Bestes" wird am Sonntag, 19. Oktober, 10.00 Uhr in der Stadtkirche an die hier am gleichen Tag vor einem Vierteljahrhundert stattgefundene Großveranstaltung erinnert.
Mit einem Vortragsabend am Montag, den 20. Oktober, 19.00 Uhr geht es dann weiter. Zwei Rudolstädter, die sich im sogenannten "Heißen Herbst" aktiv an der Vorbereitung und Durchführung von Zusammenkünften und Protestveranstaltungen beteiligt hatten, werden sich dieser Zeit jeweils mit einem speziellen Thema widmen. Frank Michael Wagner spricht über die Probleme, die mit der Aufführung von zeitkritischen Theaterstücken verbunden waren, sowie über die öffentliche Wirkung eines Aufrufs des Theaterensembles und der anschließenden Veranstaltungsreihe "Dialog 89" im "Schminkkasten". Diethelm Offhaus, damals Pfarrer in der Stadt, wird am gleichen Abend über seine Nachforschungen zu konspirativen Wohnungen in Rudolstadt berichten und sein Buch "Die Stasi in den eigenen vier Wänden" vorstellen. Der Vortragsabend findet in der Aula der Rudolstädter Stadtbibliothek statt.
Am Mittwoch, 22. Oktober, 19.00 Uhr findet in der Stadtkirche St. Andreas ein zeitgeschichtliches Forum "Was wir wollten, was wir konnten, was wir heute tun müssen" statt. Dazu sind ehemalige Akteure der friedlichen Revolution in Rudolstadt eingeladen, gemeinsam mit den Besuchern in einer Podiumsdiskussion der Frage nachzugehen, was aus den damaligen Vorstellungen von einem besseren Leben in Freiheit geworden ist und welche Aufgaben sich heute stellen. Moderiert wird diese Veranstaltung von Henry Bernhard vom Deutschlandfunk.
Ihren Abschluss finden die Erinnerungen an die Wendezeit mit einem Vortrag des bekannten Autors Roman Grafe, der am Freitag, den 24. Oktober, 19.00 Uhr in der Aula der Stadtbibliothek über das Thema "Wie nah war die Grenze" sprechen wird. Grafe hat sich in zahlreichen Veröffentlichungen mit der deutschen Teilung und den Todesschüssen an der Mauer beschäftigt. Sicher wird auch diese Veranstaltung von großem Interesse sein, zumal sich zu DDR-Zeiten ein Standort der Grenztruppen in Rudolstadt befand.
Frank M. Wagner
Pressereferent
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