Auf Einladung von Rudolstadts Bürgermeisters Jörg Reichl besuchte kürzlich der Konzernbevollmächtigte der Deutschen Bahn AG für den Freistaat Thüringen Volker Hädrich Rudolstadt, um sich den Fragen über die Zukunft der Anbindung des Städtedreiecks an regionale und überregionale Strecken sowie aktuellen Themen zu stellen.
Einen Schwerpunkt des Gespräches nahmen die "Perspektiven des Schienenverkehrs in Thüringen" der Deutschen Bahn in Zusammenarbeit mit dem Thüringer Verkehrsministerium ein, welche die Situation nach dem Jahr 2017 darstellen. Ein Ziel der Bahn sind neue Expresslinien von Halle über das Städtedreieck nach Nürnberg und von Leipzig nach Saalfeld, die jeweils im Stundenrhythmus wechseln. Noch im Gespräch sind Direktanbindungen von Erfurt nach Rudolstadt sowie von Leipzig über Saalfeld nach Rudolstadt. Diese sind dem Nahverkehr zuzuordnen und werden vom Land Thüringen bestellt.
Ein weiteres Anliegen des Treffens betraf das Tanz- und Folkfestival alljährlich Anfang Juli. Fragen zu einem möglichen Kombi-Ticket für Zug und Festival sowie Verstärkerzüge zu An- und Abreisezeiten wurden durch Hädrich mitgenommen. Ein ICE-Halt während des TFF ist aus Gründen der eingeschränkten Länge des Rudolstädter Bahnhofes jedoch nicht möglich. Zur Entlastung der wartenden Gäste an den Fahrkartenautomaten wird geprüft, einen zusätzlichen mobilen Ticket-Automaten aufzustellen.
Auch die baulichen Angelegenheiten rund um das Bahnhofs-Areal waren Thema während des Besuches von Hädrich. So beginnt bereits in diesem Jahr der Bau einer "Park and Ride"-Fläche (P+R), bei der das Auto günstig abgestellt und bequem mit Bus und Bahn weitergereist werden kann. Zusammen mit einem "Bike and Ride"-Bereich, also zum Abstellen von Fahrrädern, wird ein behindertengerechter Zugang als Gemeinschaftsprojekt des öffentlichen Personennahverkehrs, der Stadt Rudolstadt und dem Land Thüringen für das 2014 vorbereitet.
Für die verwilderten und zugewachsenen Flächen im Bereich des ehemaligen Güterbahnhofsschuppens östlich des Bahnhofes ist eine Übernahme durch die Stadt vorgesehen. Hier können zusätzliche Parkplätze für Großveranstaltungen und Ganztagsparker geschaffen werden.
Ein abschließendes Thema war die Lärmaktionsplanung. Zusammen mit dem Eisenbahnbundesamt können hier jedoch erst ab 2014/2015 Aussagen getroffen werden. Da dies für die Stadt Rudolstadt und ihre Einwohner einen wichtigen Stellenwert einnimmt, wird durch die Stadt auch weiterhin auf eine nachhaltige und effiziente Lösung gedrängt.