Vortrag von Dr. Claudia Taszus, am 18. Oktober 2013, im Alten Rathaus Rudolstadt
"Über die vierfache Wurzel des Satzes vom zureichenden Grunde" heißt jene Schrift, mit der Arthur Schopenhauer am 2. Oktober 1813 an der Universität Jena zum Doktor der Philosophie promoviert wurde. Seine in Berlin begonnene philosophische Abhandlung vollendete der 26-jährige in der Abgeschiedenheit der kleinen Residenzstadt Rudolstadt vom Sommer bis zum Herbst 1813.
In seiner genialen Frühschrift entwickelt der Philosoph bereits die wichtigsten Thesen, die später in das Hauptwerk einfließen und zu einem wesentlichen Bestandteile der neuen Metaphysik werden. Diese Thesen schließt der junge Schopenhauer mit dem 1814 zum ersten Mal auftauchenden zentralen Gedanken zusammen, dass der Wille das Wesen des Menschen und aller Dinge sei.
Mit Friedrich Justin Bertuch konnte Schopenhauer einen der erfolgreichsten Verleger der Goethezeit gewinnen, der von 1807 bis 1814 eine Filiale seines Weimarer Landes-Industrie-Comptoirs in Rudolstadt unterhielt. Dieser ließ dann auch den Druck des Werkes von dem Rudolstädter Hofbuchdrucker Heinrich Moritz Junker ausführen.
Anlässlich des 200. Erscheinungsjahres von Schopenhauers Doktorarbeit würdigt Frau Dr. Taszus, Mitglied der Gesellschaft für Buchkultur und Geschichte e.V. Rudolstadt, den Rudolstädter Aufenthalt als beachtenswerte Station auf seinem Wege zu einem der einflussreichsten deutschen Philosophen der Neuzeit.
Der Vortrag begint um 18.00 Uhr.