Die Rudolstädter dürften ein besonderes Interesse an dieser Version der »Iphigenie« haben: Friedrich Schiller begann die Arbeit an Euripides‘ Drama 1788 in der Stadt an der Saale. Im Vorfeld der Premiere zeigt das Inszenierungsteam beim Theaterfrühstück am kommenden Sonntag, 24. März, um 11.00 Uhr im Schillerhaus, dass in dem 2500 Jahre alten Mythos noch eine brisante Gegenwärtigkeit mit fortdauernder Wirkung steckt: »Iphigenie in Aulis« erzählt die Chronik der Vorbereitung des gewaltigsten Krieges, den die antike Literatur kennt. Das Augenmerk beim Theaterfrühstück soll auf folgenden Fragestellungen liegen: Was hat Friedrich Schiller an diesem antiken Stück interessiert? Wo liegen die Unterschiede zu Goethes Drama, das ja bekanntlich später einsetzt? Was ist der Sinn von Opferhandlungen? Wie werden Menschen kriegsbereit? Dramaturg Dr. Christian Engelbrecht moderiert das Gespräch mit der Schauspielerin Anne Kies (Iphigenie). Außerdem anwesend sind Regisseur Alexander Stillmark, in Rudolstadt bekannt durch seine vielbeachtete Inszenierung von »Das Leben ist lebenswert«, und Chefdramaturg Michael Kliefert.
»Iphigenie« als opferbereite Ikone reiner Menschlichkeit wird in der deutschen Literatur- und Theaterszene hauptsächlich mit Goethes Drama »Iphigenie auf Tauris« verbunden. Doch wer diese klassische Figur wirklich kennen möchte, muss um die Vorgeschichte wissen: In der Hafenstadt Aulis hat Iphigenie ihren ersten Auftritt. Der oberste Feldherr Agamemnon schreckt nach einigem Zögern nicht davor zurück, die eigene Tochter als Trophäe für den Sieg über Troja zu opfern.
Das Drama »Iphigenie in Aulis« von Euripides feiert in der Übersetzung von Friedrich Schiller am 6. April um 19:30 Uhr Premiere am Theater Rudolstadt. Der Eintritt zu der Matinee ist wie gewohnt frei, um Voranmeldung am Schillerhaus oder an der Theaterkasse unter Tel. 03672/422766 wird gebeten.
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