"Der Kampf des Laokoon" - neue Ausstellung auf der Heidecksburg

Nach Lessings Breslauer Aufenthalt erschien im Jahre 1766 der "Laokoon", eine der bedeutendsten kunsttheoretischen Schriften zur Zeit der Aufklärung. Der Untertitel

Nach Lessings Breslauer Aufenthalt erschien im Jahre 1766 der "Laokoon", eine der bedeutendsten kunsttheoretischen Schriften zur Zeit der Aufklärung. Der Untertitel des Aufsatzes lautet: "Über die Grenzen der Malerei und Poesie". Lessings Ziel war es, gegen die eingefrorenen ästhetischen Urteile seiner Zeit zu argumentieren, die besagten, daß Poesie und bildende Kunst auf Grund ihres gleichen Zieles auch gleichen Mitteln der Gestaltung unterworfen seien. Daß er ausgerechnet die Laokoongruppe für seine ästhetische Abhandlung heranzog, lag ohne Zweifel am Interesse, welches die Gelehrten dieser Plastik entgegenbrachten. Schon im Jahre 1506 wurde dieses Marmorbildwerk – eine römische Kopie aus der zweiten Hälfte des ersten Jahrhunderts, die wohl nach einer griechischen Bronzeplastik entstand - entdeckt und dem Vatikan übereignet. Vor allem im 18. Jahrhundert standen Interpretationen des Kunstwerkes immer wieder im Fokus der kunsttheoretischen Erörterung. So kritisierte Lessing die Auffassung Winkelmanns vom Menschenbild der Antike, das dieser mit den Worten "edle Einfalt und stille Größe" charakterisierte. Zeugnis der sich entfaltenden Kunstdiskussion, sowohl an den Höfen als auch im aufgeklärten Bürgertum, sind die in Sammlungen bewahrten graphischen Blätter, Gemälde und Plastiken.
Auch in der Kunstsammlung des Fürsten Ludwig Friedrich II. von Schwarzburg-Rudolstadt und seiner Gemahlin Caroline Louise befinden sich zahlreiche Handzeichnungen und Studien, die sich diesem Gegenstand widmen. Sie stammen von Heinrich Füger, Leopold Pöhacker und Ernst Hercher und werden erstmals gezeigt.

21.9. bis 31.12. 2012 • Residenzschloß Heidecksburg: "Der Kampf des Laokoon – Handzeichnungen um 1800 aus der fürstlichen Kunstsammlung"
Eröffnung der Ausstellung: 21. September, 18.00 Uhr