Schaala

Das kleine Dörfchen wird 1071 erstmals als "Stahla" erwähnt. Weitere Nennungen: 1350 Schala, 1462 Schale, 1512 Schalla, 1743 Schala. Der Name kommt aus dem Slawischen und bedeutet Schlucht, Höhle, auch Nebenarm eines Flusses. In der Bauernsiedlung besaßen im 15. Jahrhundert Mitglieder des Adelsgeschlechtes von Schaala als schwarzburgische Lehensleute einen Siedelhof. Dieser ging in Besitz der Vitzthum von Eckstedt über, die ihn bis Mitte des 18. Jahrhunderts behielten.

Der heimische Porzellanerfinder Georg Heinrich Macheleid gründete im Jahre 1790 auf dem Gelände eine Steingut- und Fayencefabrik, die später der Hofmaler Johann Franz Kotta besaß, unter dem Eigentümer Ferdinand Moersberger ab 1850 als Porzellanfabrik betrieben wurde und die bis kurz nach dem 1. Weltkrieg bestand. Das reichliche Wasserdargebot des Schaalbaches konnte von mehreren Mühlen genutzt werden. Neben der Landwirtschaft spielte bis Ende des 19. Jahrhunderts der Weinbau eine wichtige Rolle als Erwerbsquelle. Zudem waren früher und sind auch heute mehrere kleine Gewerbebetriebe in Schaala ansässig. Ab der Wende zum 20. Jahrhundert prägten zunehmend nichtlandwirtschaftliche, städtische Bauwerke das Ortstbild, in dessen Zentrum eine gut erhaltene Wehrkirche steht. Aus einem nahe des Dorfes gelegenen Vogelherd entstand ab 1856 ein Landwirtschaftsbetrieb mit Gastronomie, der nach seinem ersten Besitzer "Schwarzenshof" genannt wird. Die Wirtschaftsgebäude wurden 1906 durch einen Brand vernichtet. Das Wohn- und Gasthaus erwarb 1923 die Methodistische Kirche Berlin, um darin ein Altenheim unterzubringen, das 1925 eingeweiht wurde. In der Folgezeit vervollständigten eine Jugendherberge und ein Ferienheim das Anwesen. Derzeit betreibt die evangelisch-methodistische Kirche dort eine Begegnungs- und Bildungsstätte.

Schaala gehört seit seiner Eingemeindung am 1. Juli 1950 zu Rudolstadt.