Doppelpremiere am Theater Rudolstadt

"Amphitryon" und "Schräge Vögel scharenweise" eröffnen die Spielzeit Nach den Eröffnungskonzerten der Thüringer

"Amphitryon" und "Schräge Vögel scharenweise" eröffnen die Spielzeit
Nach den Eröffnungskonzerten der Thüringer Symphoniker startet das Theater Rudolstadt nun mit gleich zwei Premieren in die Schauspiel-Saison. Während bereits am 16. September, um 20 Uhr im Schminkkasten, mit "Schräge Vögel scharenweise" in der Regie von Chefdramaturg Michael Kliefert surreale Geschichten und verrückte Gestalten über die Bühne gehen, wird am 17. September, um 19.30 Uhr, als erste Premiere im Großen Haus Heinrich von Kleists "Amphitryon" zu sehen sein. Das Lustspiel steht anlässlich des Kleist-Jubiläums in der Regie von Jens Schmidl auf dem Spielplan.

"Schräge Vögel scharenweise" ist ein skurril-humorvoller bis nachdenklicher Abend über die Absurditäten unseres Lebens, der so manch Überraschendes bereithält. Seltsame Wesen bevölkern den Schminkkasten: hilflose Neurotiker, überspannte Voyeure, ewig Verliebte und Exzentriker, die kein Fettnäpfchen auslassen. Die Schauspieler Miriam Gronau, Charlotte Ronas, David Engelmann und der Neue im Ensemble, Yorck Hoßfeld, schlüpfen in unzählige Rollen, erzählen lustige Geschichten, verrückte Begebenheiten und singen aberwitzige Lieder. Begleitet werden sie dabei von Thomas Voigt am Klavier und ausgestattet von Wilfried Buchholz.

Ebenfalls an die Grenzen von Logik und Verstand führt Heinrich von Kleist die Protagonisten seiner tiefgründigen Verwirrungs- und Verwechslungskomödie "Amphitryon", einem Meilenstein der Bühnenliteratur. Hier ist es eine einzige berauschende Liebesnacht, die alles ins Wanken bringt. Der Feldherr Amphitryon hat die Schlacht siegreich geschlagen und kehrt nun aus Athen nach Theben zurück. Dort angekommen muss er erkennen, dass seine Gattin Alkmene seine Ankunft längst gefeiert hat. Sie dankt ihm für die Liebesnacht ohne zu wissen, dass sie nicht ihn, sondern den Göttervater Jupiter in seiner Gestalt empfangen hat. Beide fühlen sich auf verschiedene Weise betrogen. Die Frau misstraut ihrem eigenen Gefühl, der Mann kann die Demütigung nicht verwinden. Doch damit nicht genug. Der selbstherrliche Jupiter verlangt mehr. Er will die treueste der Frauen ganz für sich und als Gott aller Götter erkannt und angehimmelt werden.

Regisseur Jens Schmidl hat mit seinen Inszenierungen von "Elchtest" und "Der gute Tod" bereits zwei Theaterspielzeiten in Rudolstadt eröffnet. In "Amphitryon" werden zu erleben sein: Hans Burkia als Amphitryon, Ute Schmidt als Alkmene, Markus Seidensticker als Jupiter und in weiteren Rollen Horst Damm, Verena Blankeburg und Marcus Ostberg.
Das Bühnenbild und die Kostüme hat Gitti Scherer entworfen. Neben Arbeiten u. a. für das Deutsche Theater Berlin, das Burgtheater Wien, das Staatsschauspiel Dresden war von ihr in Rudolstadt bereits in der Spielzeit 2004/5 mit "Nach dem Regen" eine Ausstattung zu sehen.