Seit zwei Jahrzehnten erfolgreiche Altstadtsanierung in Rudolstadt

Seit 1991 werden in Rudolstadt Stadterneuerungs- und Sanierungsmaßnahmen mit Fördermitteln der Städtebauförderung durchgeführt. Zu Beginn stand vor allem

Seit 1991 werden in Rudolstadt Stadterneuerungs- und Sanierungsmaßnahmen mit Fördermitteln der Städtebauförderung durchgeführt. Zu Beginn stand vor allem die Aufgabe, wertvolle historische Bausubstanz vor dem drohenden Verfall zu retten. Dies wurde mit kurzfristigen Sicherungsmaßnahmen, z. B. durch Reparatur oder Erneuerung der Dachdeckung und Dachentwässerung, bei vielen Gebäuden erreicht.
Gleichzeitig begannen Eigentümer und Investoren, häufig mit Unterstützung durch Fördermittel, Teilsanierungen (meist zunächst Dach und Fassade) oder gleich Gesamtsanierungen an ihren Häusern durchzuführen. Die sanierten Häuser in der Marktstraße, der Schillerstraße, der Stiftsgasse und in anderen Straßen und Gassen zeigen deutlich die bereits erreichten Ergebnisse. Beispielhaft für viele weitere stehen die Stiftsgasse 19, die Schillerstraße 44, Kirchhof 1, Stiftsgasse 32, Schlossaufgang I Nr. 1 und die Schillerstraße 50. Erfolgreiche Sanierungsobjekte der RUWO waren u. a. die Mangelgasse 20, die Kirchgasse 1, die Vorwerksgasse 8 und die Marktstraße 37.

Besonders wichtige Objekte der Altstadtsanierung sind Gebäude, in denen Gemeinbedarfs-einrichtungen untergebracht sind. Rathäuser, Bibliotheken, Museen sind Orte, an denen viele Menschen zusammenkommen. Um eine Belebung der Innenstadt zu erreichen, um eine Beispielwirkung auf private Eigentümer zu erzielen und potentiellen Investoren zu zeigen, dass es voran geht in der Stadt, wurden gerade solche Objekte mit viel Aufwand saniert, gleich nach der Wende der Handwerkerhof, später das Alte Rathaus, die Stadtbibliothek, die Kirchen, in Abschnitten das Rathaus und in den letzten Jahren das Schillerhaus.
Aber auch bei der Neugestaltung von Straßen, Wegen und Plätzen hat die Stadt Rudolstadt in den letzten Jahren beachtliche Fortschritte erzielt. Zu nennen wären hier die Stiftsgasse, die Töpfergasse, Mangelgasse, Vorwerksgasse und der Neumarkt, die Schillerstraße, die meisten Schlossaufgänge, der Schulplatz und vor allem die Marktstraße.

Im Rahmen der Städtebauförderung wurden seit 1991 neben sage und schreibe 25,5 Millionen Euro Bundes- und Landesmittel auch beachtliche 5,3 Millionen Euro Eigenmittel der Stadt eingesetzt. Rudolstädter Hauseigentümer und Investoren ließen sich die Stadterneuerung in den vergangenen Jahren zusammengenommen viele weitere Millionen kosten.

Unsere Altstadt hat an Attraktivität gewonnen. Dies kann jeder sehen, der mit offenen Augen durch die Stadt geht, mal nicht in die Schaufenster, sondern auf die Fassaden schaut und sich in Erinnerung ruft, wie es hier 1990 ausgesehen hat.
Stadtsanierung ist jedoch eine Daueraufgabe, die gerade in den letzten Jahren immer schwieriger wird. Längst sind nicht alle Gebäude in der Altstadt saniert. Übrig geblieben sind vor allem die Problemfälle, die unwirtschaftlichen Häuser und Gehöfte, oft ohne Freifläche, häufig in äußerst schlechtem Bauzustand in den Gassen abseits der Fußgängerzone, deren Sanierung für den angestammten Hausbesitzer nicht bezahlbar ist und die für potentielle Investoren nicht rentabel sind. Seit einigen Jahren werden aber auch die Fördermittel von Bund und Land knapper, der Stadt fällt es zudem schwerer, den jeweils erforderlichen Eigenanteil aufzubringen. Deswegen ist es umso wichtiger, festzulegen, für welche Objekte die zur Verfügung stehenden Fördermittel am sinnvollsten und wirkungsvollsten einzusetzen sind.

Andreas Vollrath
Stadtentwicklungsgesellschaft Rudolstadt