Am Sonntagnachmittag um 15 Uhr geht es im Schillerhaus um das Welterbe Thüringen. Der Autor Landolf Scherzer und der Publizist Hans-Dieter Schütt beleuchten zusammen mit Jens-Fietje Dwars, Redakteur des literarischen Journals „Palmbaum“, das Thüringer Welterbe.
Die Thüringer Residenzkultur soll Welterbe werden. Auch die Rudolstädter sind stolz auf ihr Schloss. Bei der Lesung und im Palmbaum-Gespräch mit Scherzer und Schütt wird der Frage nachgegangen: Was hat der „kleine Mann“ davon? Georg Büchner, nach dem der höchste Literaturpreis in Deutschland benannt ist, schrieb einst: „Friede den Hütten! Krieg den Palästen!“ Heute scheint das Gegenteil zu gelten. Das aktuelle „Palmbaum“-Heft erkundet, was wir wirklich von den Höfen erben können. Gehört nicht auch der Untertanengeist dazu?
Landolf Scherzer stellt sein Buchprojekt über die „kleinen Leuten“ vor, das im Herbst erscheinen wird. Was bleibt vom Leben der Kleinen in der großen Geschichte? Ist alles nur Spiel, Groß und Klein austauschbar? Fragen, die auch Schiller beschäftigt haben. Gern zitiert wird sein Satz, der Mensch sei „nur da ganz Mensch, wo er spielt“. Und vergessen seine Warnung: wir sollten „mit der Schönheit nur spielen“ und „nur mit der Schönheit spielen“. Wenn alles zum Spiel wird, löst sich das Menschliche auf, wird alles beliebig. Über diese Fragen spricht „Palmbaum“-Chefredakteur Jens-Fietje Dwars mit dem Berliner Publizisten Hans-Dieter Schütt, der zahlreiche Bücher, u.a. mit Regine Hildebrandt, Gregor Gysi und Landolf Scherzer verfasst hat. Was vermögen Kultur und Kunst in Zeiten medialer Überreizung. Mit im Gepäck hat Schütt auch sein jüngstes Buch: Schauspielerporträts von Belmondo bis Thieme, aus dem er lesen wird. Der Eintritt ist frei und die Veranstaltung findet in Kooperation mit dem Thüringer Literaturrat und dem Palmbaum e.V. statt und wird freundlicherweise von der Thüringer Staatskanzlei unterstützt.