Kinder können jetzt in die Kleider der Schillerzeit schlüpfen

Historische Kinderkostüme im Schillerhaus

Am Dienstag übergab die in Dresden lebende ausgebildete Schneidermeisterin  und Requisiteurin am Staatsschauspiel Dresden Kristina Mahler fünf liebevoll geschneiderte Kinderkostüme an das Schillerhaus. Als Vorlage dienten die im Schillerhaus ausgestellten Portraits der Familie von Lengefeld und natürlich Friedrich Schillers. So können Kinder und Jugendliche ausprobieren, wie es sich anfühlt, ein Damastkleid mit Reifrock und Häubchen zu tragen und so in die Rolle von Schillers Schwiegermutter Louise von Lengefeld, die von allen liebevoll nur „chère mère“ genannt wurde, zu schlüpfen. Aber auch die Paradeuniform ihres früh verstorbenen Gatten des Oberforstmeisters und Kammerraths Carl Christoph von Lengefeld kann angelegt werden. Die modischen Entwicklungen der Zeit spiegeln sich in den Kleidern der beiden Lengefeld-Schwestern Caroline und Charlotte wider, die ebenso probiert werden dürfen. Und bei all dem darf natürlich das Outfit von Schiller nicht fehlen. Auch das wurde von der Kostümschneiderin Kristina Mahler nach historischen Schillerbildnissen sehr detailreich nachgeschneidert.

„Mit den Kostümen könne man sich unmittelbar in die Zeit um 1800 zurückversetzen“, freut sich Schillerhaus-Leiter Christian Hofmann. „Es wird deutlich, welchen gesellschaftlichen Stand die von Lengefelds hatten, und dass man zum Ankleiden eine Zofe benötigte, was heute natürlich niemand mehr braucht, wenn er in seine Jeans schlüpft.“ Mit den Kostümen eröffnen sich also ganz neue museumspädagogische Möglichkeiten, die von Schulklassen genutzt werden können, die in die Schillerzeit eintauchen wollen. In dem ein oder anderen Räuberlabor, dem Familiennachmittag des Schillerhauses immer am letzten Mittwoch im Monat, werden die neuen Kostüme sicher ebenso zum Einsatz kommen wie zum internationalen Kindertag am 20. September, versichert der Hausleiter.