Antennengemeinschaft kündigt Mitgliedern nach Sturmschaden

Bürgermeister empört über fehlende Lösung für Betroffene

Mit Befremden reagieren die Stadt Rudolstadt und Bürgermeister Jörg Reichl auf die angekündigte Kündigung von über 170 Abnehmern, die über die Antennengemeinschaft 'Unterm Hain' Rudolstadt e. V. mit Kabelfernsehen versorgt wurden. Die Ostthüringer Zeitung (OTZ) berichtete heute, dass der Netzbetreiber das betroffene Gebiet nicht mehr versorgen wird. Grund sind die Sturmschäden vom vergangenen Dienstag, bei denen eine Hauptleitung für die TV-Versorgung zum Baumgarten zerstört wurde. Betroffen sind die Bereiche Lengefeldstraße, Kirchgasse, Schulplatz, Teile der Marktstraße, Strumpfgasse, Brückengasse sowie drei Häuser in der Anton-Sommer-Straße.

„Es kann doch nicht die Lösung sein, dass der Verein seine zum Teil jahrzehntelangen Mitglieder von heute auf morgen nicht mehr mit Fernsehen versorgt“, ärgert sich Bürgermeister Jörg Reichl, bei dem bereits den ganzen Tag über aufgebrachte Bürger telefonisch oder direkt in der Sache vorstellig werden. „Ich kann immer nur antworten, dass die Stadt dafür nicht verantwortlich ist, verstehe aber den Unmut der Betroffenen gut. Zwar könne der Verein nichts für den Sturm, aber in den letzten 40 Jahren wurde vermutlich auch nichts investiert, um dieses Problem zu verhindern“, so Reichl. Er erwartet von den Verantwortlichen, dass schnell eine Übergangslösung gefunden wird, damit die Mitglieder Zeit haben, einen neuen Anbieter zu finden. „Es ist doch das Mindeste, dass ein Versorger, ob nun Verein oder Firma, ein Kabel repariert, wenn es gerissen ist.“ Der Versuch, den Vorsitzenden des Vereins Michael Granowski zu erreichen, scheiterte. Eine Mitarbeiterin konnte oder wollte keinen Kontakt zwischen Vereinsvorsitzenden und Bürgermeister herstellen.

Allen Betroffenen wird empfohlen, sich dringend nach einem neuen TV-Versorger umzusehen. Möglicherweise ist ein Umstieg auf Internet-TV notwendig. Mögliche Anbieter sind z.B. Thüringer Netkom, Telekom oder Vodafone.