"Ostrocklegenden" machten Station in der Picardie

Maximilian Wilhelm & Band gaben zwei Konzerte in französischer Partnerregion "Wollt ihr nicht einmal in Frankreich auftreten?" Mit dieser

Maximilian Wilhelm & Band gaben zwei Konzerte in französischer Partnerregion
"Wollt ihr nicht einmal in Frankreich auftreten?" Mit dieser Frage von Petra Sawadogo im vergangenen Jahr nach einem Auftritt von Maximilian Wilhelm & Band in einem Geraer Gymnasium begann die Idee einer Konzertreise in die Picardie, der französischen Partnerregion Thüringens im Norden des Landes. Petra Sawadogo war zu dieser Zeit Lehrerin, heute ist sie im Thüringer Kultusministerium für Austauschprojekte zwischen deutschen und französischen Schulen zuständig.
Der Weg zur Musik begann für Maximilian Wilhelm bereits in frühester Kindheit. Nach mittlerweile mehreren Bandprojekten zwischen Cover und Rock konzentriert er sich seit 2005 auf das Schreiben eigener Songs in deutscher Sprache. In Zusammenarbeit mit weiteren Musikern entstand 2007 "Maximilian Wilhelm & Band". Die Gruppe machte sich unter anderem durch Auftritte als Vorband für Silly beim Rudolstädter Altstadtfest 2008 und Keimzeit beim Altstadtfest 2009 einen Namen.
Mit dem Projekt "Ostrocklegenden – Stationen der Sehnsucht" startete die Reise der Band um Maximilian Wilhelm (Gesang, Gitarren), Volkmar Haupt (Tasten), Paul Wolff (Bass), Wieland Götze (Schlagzeug) und Matthias Schuster (Technik) zusammen mit Petra Sawadogo am 3. Februar. Zwei Autos und die Benzinkosten haben sie von der Stadt Rudolstadt und dem Autohaus Rinnetal zur Verfügung gestellt bekommen. Zwei Konzerte mit Liedern von Silly, Renft, Dirk Zöllner, City, Keimzeit, Pankow und anderen sollten auf dem Programm der AbiBac-Gymnasien in der Picardie stehen. Das AbiBac ist ein deutsch-französisches Abitur, welches in beiden Ländern als Hochschulreife vollwertig anerkannt wird. Derzeit gibt es etwa sieben französische Gymnasien mit diesem Partnerprogramm zwischen Frankreich und Deutschland.
"Dort wird Deutsch unterrichtet, die Schüler lernen auch etwas über die DDR und den Mauerfall. Zur Vorbereitung  auf die Konzerte haben sie Songtexte der Ostbands interpretiert", so Maximilian Wilhelm. Das Thüringer Kultusministerium hält hier zusammen mit der Akademie Amiens in Frankreich die Fäden in der Hand. Schwerpunkte sind neben anderen die Förderung der Sprache des Partnerlandes und der Ausbau der landeskundlichen und interkulturellen Kenntnisse der Heranwachsenden.
Bereits beim ersten Konzert am 4. Februar im "Lycée Robert de Luzarches" in Amiens tanzten und sangen junge Französinnen und Franzosen zwischen 16 und 18 Jahren zu altem Ostrock, zu Liedern wie "Er will anders sein" (Pankow), "Als ich wie ein Vogel war" (Renft) oder "Allein" (Dirk Zöllner). Sie stiegen auf die Stühle und mussten von ihrer Lehrerin immer wieder heruntergeholt werden. Die Technik für die Reise hat die Band selbst mitgebracht.
Noch Stunden danach erklangen die Lieder, als die Band längst mit ihren neuen Fans die Kneipen von Amiens bevölkerten. "Lesungen und Konzerte, wie wir sie hier in Deutschland in den Schulen kennen, gibt es dort nicht", so Maximilian Wilhelm.
Am dritten Tag ging es weiter nach Beauvais. Auch dort, im Theatersaal des Gymnasiums "Lycée Félix Faure", tobte das Publikum bereits nach wenigen Liedern. Vor der Bühne tanzend genossen die jungen Französinnen und Franzosen den Abend. Die Bandmitglieder schrieben Unmengen von Autogrammen und verkauften zahlreiche mitgebrachte CDs.
Nach den Konzerten folgten Fragen zum Leben in der DDR und zur Motivation der Band für das Projekt "Ostrocklegenden". Dabei sprachen die französischen Schüler erstaunlich sauberes Deutsch, teilweise ohne hörbaren Akzent. Natürlich wurde Bild und Ton für weitere Lernzwecke mitgeschnitten und in den kommenden Unterrichtsstunden ausführlich ausgewertet. "Die Schulen wirken eher wie Schlösser, alles ist sehr modern und professionell organisiert", so Maximilian Wilhelm.
Am 6. Februar stand schließlich die Heimreise an. Nur mit Hilfe der zahlreichen Unterstützer konnte diese Fahrt so gut gelingen. In einem sind sich alle Beteiligten einig, es wird nicht das letzte Gastspiel von Maximilian Wilhelm & Band in der Picardie gewesen sein. Demnächst soll eine Videodokumentation der Konzertreise folgen, welche auf der Internetseite  www.maximilianwilhelm.de zu finden sein wird.