"Gelächter, sortiert"- Lesung und Gespräch mit Lutz Rathenow

Die Reihe "Heidecksburger Schloßgespräch", veranstaltet von der Konrad-Adenauer-Stiftung, wird am Dienstag, 02. März mit dem Autoren Lutz

Die Reihe "Heidecksburger Schloßgespräch", veranstaltet von der Konrad-Adenauer-Stiftung, wird am Dienstag, 02. März mit dem Autoren Lutz Rathenow als Gast fortgeführt. Beginn der Lesung und des anschließenden Gesprächs ist 19.30 Uhr auf der Heidecksburg.
Dieses Auto hält nicht vor der Tür. Drei Männer laufen nicht hinter mir her. Fünf Briefe aus vier Ländern kommen an. Ich finde eine verloren geglaubte Notiz. Der Polizist an der Kreuzung gähnt nur, als ich bei Rot über die Straße geh. Ohne Auftrag erwidert eine Frau mein Lächeln. (Lutz Rathenow: "Glück")
Lutz Rathenow hat seine Art, die Welt lyrisch mißzuverstehen, neu sortiert. Das Ergebnis sind verschiedene Arten von Gelächter – einschließlich aufdringlicher Abwesenheit von Humor. Sagt Rathenow. Sarkastisches vermischt sich in den Betrachtungen mit Leichtem, lockere Stimmungsbilder mit warnenden Beispielen. Erfrischend ist die konsequente Politisierung des Alltäglichen. Rathenow versteht es, einen eigenen Ton zu finden, der sich von ostalgischer Geschichtsvergessenheit ebenso wohltuend unterscheidet wie von der Beliebigkeit gefälliger Lifestyle-Kolumnen; Rathenow bringt den Leser zum Lachen, ohne der Situation den Ernst zu nehmen. Lutz Rathenow wurde 1952 in Jena geboren, leitete dort während seines Studiums den oppositionellen Arbeitskreis Literatur. Nach Protesten gegen die Biermann-Ausbürgerung wurde er verhaftet und exmatrikuliert. Rathenow blieb in der DDR, konnte aber nur im Westen publizieren (u.a. "Mit dem Schlimmsten wurde schon gerechnet", 1980). Er engagierte sich in der Friedens- und Bürgerrechtsbewegung, ist heute als freiberuflicher Schriftsteller tätig. Rathenow ist Verfasser von Prosatexten und Lyrik. Auch ist er Autor zahlreicher Kinderbücher, z. B. "Ein Eisbär aus Apolda" (2006). Zudem verfaßte er Bücher gemeinsam mit dem Fotografen Harald Hauswald, u. a. "Berlin-Ost. Die andere Seite einer Stadt" (erstmals 1987) sowie "Gewendet" (2006). Zuletzt erschienen von Rathenow der Gedichtband "Gelächter, sortiert", "Im Land des Kohls" (gemeinsam mit Tom Meilhammer) sowie "Der Liebe wegen: Ein Wende-Buch mit zwei Vereinigungsgeschichten" (gemeinsam mit Frank Ruprecht).