Bewegende Gedenkfeier in Rudolstadt

Thüringer Volkstrauertag auf dem Nordfriedhof

Thüringer Volkstrauertag auf dem Nordfriedhof

Die Stadt Rudolstadt organisierte am vergangenen Sonntag, den 13. November 2022 gemeinsam mit dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. und der Thüringer Staatskanzlei die zentrale Gedenkveranstaltung Thüringens zum Volkstrauertag. Der Einladung auf den Nordfriedhof folgten zahlreiche Bürgerinnen und Bürger sowie Mitglieder aus Bundes- und Landtag, aus Stadtrat, kommunaler Verwaltung und Kirchen. Ebenfalls vor Ort war der Schirmherr der Veranstaltung und Ministerpräsident Bodo Ramelow. Er würdigte das Engagement des Volksbunds, die Gräueltaten des Kriegs im Bewusstsein der Menschen zu halten. „Es geht hier nicht um unsere persönliche Schuld, denn diese tragen unsere Generationen nicht mehr, aber es geht um unsere Verantwortung wie wir in Zukunft mit unserer Geschichte umgehen“, so der Ministerpräsident. Zudem lobte Ramelow den Volksbund für das Einbeziehen junger Menschen in seine Arbeit. Zur Gedenkveranstaltung auf dem Nordfriedhof rezitierten und lasen die Jugendlichen Robert Sadoni, Conrad Voigt und Joana Wolframm eindrückliche Texte, die unter der Regie des theater-spiel-ladens einstudiert wurden.

„Am heutigen Volkstrauertag gedenken wir aber nicht nur der Kriegsopfer vergangener Kriege. Wir denken an alle Menschen, die heute in kriegerische Handlungen verwickelt sind und darunter unendlich leiden“, erinnert Bürgermeister Jörg Reichl in seiner Begrüßungsrede. „Der Volkstrauertag soll uns daran erinnern, dass wir alles für den Frieden in Europa und auf der Welt tun müssen, was in unserer Macht steht“, so Reichl weiter.

Auf dem Nordfriedhof Rudolstadt sind 310 Opfer des Zweiten Weltkrieges und der nationalsozialistischen Diktatur bestattet. Beim gemeinsamen Rundgang stellte der Volksbund-Geschäftsführer Henrik Hug einige Schicksale dieser Menschen vor. So erfuhren die Anwesenden, dass das älteste Opfer 90 und das jüngste erst 5 Jahre alt war. Beim Niederlegen von Rosen und beim gemeinsamen Gebet konnte diesen und anderen Opfern gedacht werden.

Bürgermeister Jörg Reichl dankt dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V., Pfarrer Martin Weiss, Kantor Frank Bettenhausen, den jungen Sprechern, dem Trompeter vom Luftwaffenmusikkorps Erfurt sowie den verantwortlichen Mitarbeitern der Stadtverwaltung für die Ausrichtung dieser bewegenden Veranstaltung.

 

Michael Wirkner
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit