Wessis in Weimar mit den Darstellern Frank Grünert, Amelie Alsleben, Maximilian Merkel und Gabriele Olitzsch. Foto: Michael Wirkner

Bewegende Premiere von „Wessis in Weimar“

Der theater-spiel-laden Rudolstadt brachte am Tag der Deutschen Einheit mit einer szenischen Lesung Rolf Hochhuths spektakuläres Stück „Wessis in Weimar“ im Rudolstädter Löwensaal auf die Bühne. Anlass war die Festveranstaltung der Stadt Rudolstadt zum 30. Jahrestag der Deutschen Einheit. Als Ehrengast besuchte die Witwe des im Mai verstorbenen Dramatikers, Johanna Binger-Hochhuth, diese Premiere. „Die Aufführung von Wessis in Weimar an diesem symbolträchtigen Feiertag und unweit der Goethe- und Schillerstadt erfüllt im besten Wortsinn ein Vermächtnis meines Mannes. Mir selbst hat die szenische Lesung sehr gefallen. Der Einstieg in das Stück, den die Gruppe gefunden hat, war grandios und die Heftigkeit am Schluss hat mich sprachlos gemacht.“, so Binger-Hochhuth nach der Vorstellung.

Mit herzlichem Beifall bedacht wurden der Weimarer Regisseur Peter Rauch und die Darsteller der szenischen Lesung, Amelie Alsleben, Frank Grünert, Maximilian Merkel und Gabriele Olitzsch. Zu ihnen gesellte sich als Pianist Toni Steidl, jahreslanges Mitglied des Ensembles des Theaters Rudolstadt.

Bürgermeister Jörg Reichl hatte zuvor in seiner Festrede Rolf Hochhuth als einen der größten literarischen Persönlichkeiten Deutschlands seit Ende des zweiten Weltkriegs gewürdigt. Hochhuth habe mit hohem künstlerischem Anspruch und dem Mut zu Wahrheit und Provokation immer wieder große politische Wirkung erzielt. Dieses Potenzial habe auch „Wessis in Weimar“ für die überfällige, tabufreie Aufarbeitung der Rolle der Treuhand bei der Gestaltung der deutschen Einheit.

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