v. l.: Jens Elschner, Vorsitzender des Landesverbandes der Hörgeschädigten e. V.; Felix Elschner, Teilhabeberater; Ralf Appelfeller, Quartiersmanager und Leiter der AWO-Begegnungsstätte Kopernikusweg sowie Mirko Schreiber, 1. Beigeordneter der Stadt Rudolstadt.

Unabhängige Teilhabeberatung für Menschen mit Behinderung

Der Landesverband der Hörgeschädigten in Thüringen e. V. bietet ab August ein neues Beratungsangebot für Menschen mit Behinderungen, für von Behinderung bedrohte Menschen und für Angehörige an. Das Beratungsangebot rund um das Thema „Teilhabe“ richtet sich ganz speziell an Hörgeschädigte aber auch an Menschen mit Gehbehinderung, Menschen im Rollstuhl, Menschen mit Sehbehinderung oder blinde Menschen. Dabei geht es um Rechtsansprüche und alle sozialen Belange gemäß dem Bundesteilhabegesetz. Bei der Beratung werden Fragen rund um die Anschaffung von Hilfsmitteln wie Hörgeräten oder Gehhilfen, deren Beantragung und Finanzierung sowie Rehabilitationsmaßnahmen, Fördermöglichkeiten am Arbeitsplatz, Hilfe bei der Beantragung des Schwerbehindertenausweises oder Fragen über Freizeit- und Erholungsmöglichkeiten für Behinderte beantwortet. Die Berater unterstützen auch bei Kontakten zu Ämtern und Behörden.

Das kostenfreie Beratungsangebot kann erstmals in Rudolstadt am 21. August 2020 zwischen 9.00 und 12.00 Uhr in der AWO-Begegnungsstätte im Kopernikusweg in Anspruch genommen werden. Wegen aktueller Bestimmungen wird um eine telefonische oder schriftliche Voranmeldung gebeten. Bitte melden Sie sich bei Teilhabeberater Felix Elschner telefonisch unter 03643 4579358 oder per E-Mail unter eutb.felixe@schwerhoerige-thueringen.de an.

In Deutschland gibt es über 500 Beratungsstellen für Ergänzende unabhängige Teilhabeberatung (EUTB), davon 15 in Thüringen, die zu 95 Prozent gefördert werden. Die restlichen Kosten trägt der jeweilige Landesverband. Die Beratung mit den Hilfesuchenden findet auf Augenhöhe statt: Die Berater haben einen Grad einer Behinderungen von mindestens 50 Prozent und verstehen die Probleme der Betroffenen durch eigene Erfahrungen. Die EUTB-Beratungsstelle in Rudolstadt wird vom Landesverband der Hörgeschädigten in Thüringen e. V. angeboten. Der Verein ist ein Zusammenschluss der Ortsvereine und Selbsthilfegruppen Schwerhöriger. Er vertritt die Interessen Schwerhöriger, Ertaubter, Tinnitusbetroffener sowie CI-Träger auf Landesebene. Er arbeitet in Gremien und Arbeitskreisen der Gesellschafts- und Sozialpolitik und der Behindertenhilfe mit, pflegt Kontakte auf allen Ebenen der Politik und der Landesregierung, vor allem mit dem Thüringer Sozialministerium. Der Landesverband strebt darüber hinaus an, dem immer größer werdenden Kreis der hörbehinderten Menschen Kontakt- und Beratungsmöglichkeiten durch Einrichtung von neuen Ortsvereinen und Selbsthilfegruppen zu bieten und die Voraussetzungen für ihre uneingeschränkte Teilnahme am gesellschaftlichen und sozialen Leben zu schaffen. Die EUTB-Beratungsstellen sind dafür ein wichtiges Angebot um mit den Betroffenen ins Gespräch zu kommen.

Michael Wirkner
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit