Nancy Boerner (links) blättert mit Dr. Daniela Danz im Album von Wilhelmine Schwenke. Foto: F. M. Wagner

Nancy Boerner (links) blättert mit Dr. Daniela Danz im Album von Wilhelmine Schwenke. Foto: F. M. Wagner

Schenkung von Original-Exponaten an das Schillerhaus Rudolstadt

Das Museum im Schillerhaus Rudolstadt ist seit Freitag vergangener Woche um drei Exponate reicher. Und das im doppelten Sinne, denn zwei Schiller-Locken und ein ledergebundenes Eri

Das Museum im Schillerhaus Rudolstadt ist seit Freitag vergangener Woche um drei Exponate reicher. Und das im doppelten Sinne, denn zwei Schiller-Locken und ein ledergebundenes Erinnerungsalbum haben sowohl einen kulturhistorischen als auch einen nicht genau messbaren finanziellen Wert. Die Exponate wurden von der US-Amerikanerin Nancy Boerner als Schenkung an die Stadt überreicht und von der Leiterin des Schillerhauses Dr. Daniela Danz dankbar entgegengenommen. Bei den Schiller-Locken handelt es sich natürlich nicht um das gleichnamige Gebäck sondern um verbürgt originale Haarbündelchen des Dichters selbst. Eines davon sowie das Album stammen aus dem Nachlass Wilhelmine Schwenkes, der einstigen Pflegerin des kranken Friedrich und lebenslang guten Freundin seiner Schwägerin Caroline von Wolzogen. Wilhelmine Schwenke war die Ur-Ur-Großtante von Peter Boerner, einem bekannten Goethe-Forscher, dessen Witwe Nancy nicht zum ersten Mal wertvolle Alltagsgegenstände aus Schillers Umfeld mitbrachte, weil ihre Familie sich dem Rudolstädter Schillerhaus besonders verbunden fühlt. Das Album mit Einträgen, Skizzen, Gedichten und filigranen Farbzeichnungen der Jahre 1846 - 49, allesamt aus dem Freundeskreis der Wilhelmine stammend, zeugt von ihrer Beliebtheit in den Dichter- und Denkerkreisen ihrer Zeit und sagt zugleich auch etwas über die damalige Erinnerungskultur aus. Zusammen mit den beiden Locken und anderen wertvollen Exponaten wird das Album in einer Sonderausstellung anlässlich des 230. Jubiläums des Dichtertreffens Goethe-Schiller ab 7. September auf der Heidecksburg zu sehen sein.

Frank Michael Wagner
Pressereferent