Am vergangenen Freitag fand im Schulungsraum der Feuerwehr Rudolstadt die jährlich stattfindende Hauptversammlung statt, wobei die Feuerwehren und die Jugendfeuerwehr der Stadt über ihre Einsätze und Aktivitäten im zurückliegenden Jahr berichteten. Gleichermaßen war diese Veranstaltung wieder Anlass, um im Beisein von Bürgermeister Jörg Reichl Beförderungen, Ehrungen und Auszeichnungen vorzunehmen.
Die Feuerwehr Rudolstadt hatte im Jahr 2017 insgesamt 466 Einsätze zu absolvieren. Davon waren 174 Alarmierungen zu Brandeinsätzen, 113 Alarmierungen zu Hilfeleistungen und 179 Brandsicherheitswachen. Bei der Feuerwehr Schaala waren es insgesamt 17 Einsätze, die Feuerwehr Pflanzwirbach wurde zu 61 Einsätzen gerufen und die Feuerwehr Lichstedt zu acht Einsätzen. Bei all diesen Einsätzen zeigten die Kameradinnen und Kameraden, dass auf sie Verlass ist und sie, auch unter teilweise schwierigen personellen Bedingungen, das Einsatzgeschehen beherrschen. Allerdings kam in den Berichten der einzelnen Wehrführer auch deutlich zum Ausdruck, dass die Zahl der Einsätze insgesamt, auch wegen Fehlalarmen, beispielsweise in der Gemeinschaftsunterkunft in der Oststraße, in den Pflegeheimen Kuhfraß und Etzelbach, in der Klinik in Weißen und an anderen Orten immer angespannter wird.
Aber auch Sonderaufgaben wie zum Beispiel die Ausbildung von Gefahrgut- und der Tunnelbasiseinheit für die ICE-Tunnel stellen weitere große Herausforderungen für die Feuerwehren und deren aktive Mitglieder dar. Diese Aufgaben gehen mit einer erhöhten Ausbildung einher, die den insgesamt 93 aktiven Kameradinnen und Kameraden in den Einsatzabteilungen aller Rudolstädter Feuerwehren, manch zusätzliche Zeit abverlangt.
"Die aktiven Einsatzkräfte sind trotzdem immer wieder zur Stelle, wenn Sie gerufen werden", betonte Bürgermeister Jörg Reichl in seinem Grußwort. Er danke den Kameradinnen und Kameraden und bat die Feuerwehrfrauen und -männer darum, ihren Partnern zu Hause "ein herzliches Dankeschön für das unendliche Verständnis für so manchen Einsatz" auszusprechen.
Auch wenn die Tätigkeit der Feuerwehr-Angehörigen nicht immer ganz einfach ist und ein hohes Maß an ehrenamtlicher Einsatzbereitschaft erfordert, gelang es durch ihre Überzeugungskraft, sechs neue Mitglieder in den Feuerwehren Schaala, Pflanzwirbach und Rudolstadt zu gewinnen.
Die Rudolstädter Jugendfeuerwehr, die erst letztes Jahr ihr 20-jähriges Bestehen feiern konnte, hat insgesamt 19 Mitglieder. In diesem Jahr konnte aus deren Reihen nach Erreichen des entsprechenden Alters eine Kameradin in die Einsatzabteilung übernommen werden. In der Jugendfeuerwehr sind weiterhin gern Kinder und Jugendliche gesehen, die sich für die Feuerwehr und deren Werte interessieren. Neben der Ausbildung der Floriansjünger für den späteren aktiven Dienst in der Feuerwehr veranstaltet die Jugendfeuerwehr auch regelmäßig Freizeitveranstaltungen wie den "Halli-Galli-Lauf", Sport und Spiel, Vereinsfeiern oder auch Zeltlager und Ausflüge.
Die Jahreshauptversammlung begrüßte auch Mitglieder aus der Alters- und Ehrenabteilung. Bürgermeister Reichl und Stadtbrandmeister Rüdiger Ludwig zeichneten diese für ihre langjährige Mitgliedschaft in der Freiwilligen Feuerwehr mit Verdienstmedaillen im Namen des Thüringer Innenministeriums und des Thüringer Ministerpräsidenten aus.
Nach den Ansprachen von Gästen, unter anderem Kreisbrandinspektor Frank Thomzyk, wurden Beförderungen, Ernennungen und Entpflichtungen von Feuerwehrleuten durchgeführt und weitere Ehrungen für langjährige Mitgliedschaften überreicht.
Die Jahreshauptversammlung wurde auch genutzt, um für die Feuerwehr Schaala einen neuen Wehrführer zu wählen. Die anwesenden Schaalaer Kameradinnen und Kameraden wählten für den aus persönlichen Gründen scheidenden Wehrführer Marc Lümmen als Nachfolger Joachim Geisenhainer und als dessen Stellvertreter Stephan Pohl.