Integration als Erfolgsgeschichte - Deutsche aus Russland. Geschichte und Gegenwart
Vom 10. April bis 3. Mai 2018 ist in der Historischen Bibliothek im Alten Rathaus Rudolstadt eine Ausstellung zu sehen, die sich mit der Geschichte und Gegenwart der Deutschen aus Russland befasst.
Sie möchte dem immer noch verbreiteten Mangel an Informationen über die deutschen Spätaussiedler aus den Staaten der ehemaligen Sowjetunion begegnen. Und sie möchte den zahlreichen Vorurteilen über diese Bevölkerungsgruppe fundiertes Wissen gegenüberstellen.
Der erste Teil der Ausstellung konzentriert sich auf die über zweihundertjährige Geschichte, die seit der Auswanderung von über 200.000 Deutschen nach Russland vergangen sind. Sie zeigt anschaulich und an einzelnen Beispielen, mit welchem Fleiß und Erfindungsgeist diese Siedler es nach kurzer Zeit zu ansehnlichem Wohlstand gebracht haben. Vorgestellt werden die sechs deutschen Siedlungsgebiete im ehemaligen Russischen Zarenreich: an der Wolga, am Schwarzen Meer, im Kaukasus, in Bessarabien, in Wolhynien und im Baltikum.
Die Wanderausstellung "Deutsche in Russland. Geschichte und Gegenwart" zeigt aber auch eindringlich, welchen Benachteiligungen und Verfolgungen (insbesondere im 20. Jahrhundert) diese deutsche Bevölkerungsgruppe ausgesetzt war. Das waren nicht nur Angriffe auf Leib und Leben, sondern auch die Versuche, den Nachfahren der deutschen Einwanderer deren Sprache und Kultur in den deutschen Siedlungsgebieten in Russland auszutreiben.
Der zweite Teil der Ausstellung befasst sich mit der Rückkehr der Deutschen aus Russland und der ehemaligen UdSSR in das Land ihrer Vorfahren, die insbesondere nach 1988 in Gang gekommen ist. Er geht auf Aufnahme und Integration der Deutschen aus Russland als Erfolgsgeschichte in Deutschland ein, auf die Probleme und das viele Positive, das darüber zu berichten ist.
Die Ausstellung ist Teil eines Projekts, das vom Bundesministerium der Inneren (BMI) und dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) gefördert und von der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland (LmDR) mit Sitz in Stuttgart präsentiert wird.
Eröffnet wird die Ausstellung am Dienstag, 10. April 2018, um 18 Uhr im Saal des Alten Rathauses Rudolstadt, Stiftsgasse 2. Das Grußwort spricht Rudolstadts Bürgermeister Jörg Reichl.
Der Projektleiter Jakob Fischer, selbst Deutscher aus Kasachstan, führt mit einer Power-Point-Präsentation in die Ausstellung ein und zeigt auf Großleinwand Kurzfilme über die Geschichte und Integration der Deutschen aus Russland. Er informiert mit interessanten Dokumentationen über die Geschichte dieses leidgeprüften Volkes, benennt Beispiele von Zusammenleben, von glücklichem Ankommen, von neuen Wurzeln, neuer Heimat, verständnisvollem Miteinander.
Die Ausstellung trägt zum Abbau von Vorurteilen und zur Verbesserung der Akzeptanz der russlanddeutschen Spätaussiedler in der deutschen Gesellschaft bei.
Es werden auch Schulklassen zur Ausstellung eingeladen, denn das Bundesschulprojekt "Migration und Integration" im Rahmen dieser Ausstellung informiert / begleitet ganze Schulklassen.
Der Eintritt ist frei. Alle interessierten Bürgerinnen und Bürger sind herzlich eingeladen.
Für Rückfragen und Anmeldung für Führungen durch die Ausstellung:
Jakob Fischer, Tel. 0171 - 40 34 329, Email: J.Fischer@LmDR.de;
www.deutscheausrussland.de; www.lmdr.de;
Facebook: http://facebook.de/lmdr.ev
Eröffnung der Ausstellung am Dienstag, 10. April 2018, um 18 Uhr
im Alten Rathaus der Stadt Rudolstadt