Die Historische Bibliothek der Stadt Rudolstadt besitzt eines der schönsten Pflanzenbücher des 18. Jahrhunderts. Es erschien von 1750 bis 1773 unter dem Titel Plantae Selectae in Augsburg und präsentiert 100 großformatige Kupferstiche (Blattgröße: 35 x 50 cm) mit meisterhaften Darstellungen fremdländischer und einheimischer Pflanzen, die in hervorragender Weise von Hand koloriert worden. Es gibt jedoch nur noch wenige vollständig erhaltene Ausgaben dieses Prachtwerkes. Die Historische Bibliothek Rudolstadt hat sich deshalb entschlossen, eine Neuausgabe nach dem sehr gut erhaltenen Rudolstädter Exemplar herauszugeben. Finanziert wird dieses Projekt durch private Spenden und Fördermittel.
Am Donnerstag besuchte deshalb die Thüringer Ministerin für Umwelt, Energie und Naturschutz Anja Siegesmund das Historische Rathaus mit Sitz der historischen Bibliothek in Rudolstadt. Ganz gespannt war sie darauf sich das historische Pflanzenbuch im Original anschauen zu dürfen. Denn das Original wird nur zu ganz besonderen Gelegenheiten aus seiner sicheren Verwahrung entnommen. Der Anlass war würdig, hatte die Ministerin doch eine Zuwendung von 6.000 Euro aus Lottomitteln mitgebracht. Den Scheck nahmen der Leiter der Historischen Bibliothek Tobias Zober und sein Vorgänger Michael Schütterle, der auch Vereinsvorsitzender der Gesellschaft für Buchkultur und Geschichte e. V. ist, sowie die Vereinsschatzmeisterin Isa Kaiser dankbar entgegen. Damit ist die Finanzierung des hochwertigen Nachdrucks mit sachkundigen Begleittexten nun komplett.
Begeistert mit funkelnden Augen und vielen Fragen bestaunte und bewunderte Anja Siegesmund gemeinsam mit Rudolstadts Bürgermeister Jörg Reichl, dem ersten Beigeordneten Mirko Schreiber sowie der Grünen-Landessprecherin und Mitglied des Rudolstädter Stadtrates Stephanie Erben fast alle der 100 farbigen ganzseitigen Pflanzenabbildungen des Originalexemplars. Nachdem Michael Schütterle und Tobias Zober ihr einen groben Abriss zum Werk und der Sammlung gaben, konnte die Ministerin fundiert ins Gespräch einsteigen. Schließlich kennt sie sich mit ihrem Studium der Politikwissenschaft, Germanistik und Psychologie in Jena an der Friedrich-Schiller-Universität bestens in der Materie aus. Ihren Zeitplan längst überschritten ließ sie es sich abschließend auch nicht nehmen, noch einen kleinen Rundgang durch das umfangreiche Magazin der Historischen Bibliothek zu machen.
Die Neuausgabe mit circa 180 Seiten im verkleinerten Format von 20 x 29 cm wird Ende des Jahres präsentiert werden können und kann somit noch vor Weihnachten im Verkauf erhältlich sein.
Presse/ÖA
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