Unter dem Leitbild "Generationen verbinden - Grenzen verschwinden!" hat die Stadt Rudolstadt jetzt ihre Bewerbung für ein europäisches Förderprogramm abgegeben, welches die nachhaltige Stadtentwicklung und das barrierefreie Erleben der Innenstadt im Fokus sieht.
Die integrierte Strategie ist unter Federführung der Stadtentwicklungsgesellschaft Rudolstadt mbH (SER) und unter Einbeziehung engagierter Bürgerinnen und Bürger sowie von Vertretern der Stadt entstanden. Sie konzentriert sich auf die Nutzung vorhandener städtischer Potentiale und die Revitalisierung sowie Vernetzung von touristischen Ankerpunkten, um neu Zuziehenden, Bewohnern und Touristen ein Netzwerk an weichen, kultur- und freizeitorientierten, aber auch harten, Arbeitsplätze schaffenden Standortfaktoren zu bieten, die im Fokus der Förderschwerpunkte des "Europäischen Fond für regionale Entwicklung" (EFRE) stehen sollen.
Konkrete Vorhaben wie die Revitalisierung des Löwensaals im Rathausgebäude, die Modernisierung des Busbahnhofs sowie des Bahnhofs sind nur ein Teil des Maßnahmenkataloges, der sich vom Süden der Stadt (Heinrich-Heine-Park) über die Innenstadt bis hin zum Schloss Heidecksburg erstreckt. Das Zusammenspiel aller Vorhaben dient dazu, die integrierten Ziele unter Einbeziehung bürgerschaftlichen Engagements und der Mobilisierung von Trägern öffentlicher Belange (EVR, KomBus, RUWO, ZWA) sowie Vertretern der Stadtverwaltung und des Stadtrates gemeinsam umzusetzen, dem demographischen Wandel zu begegnen und die regionale Wirtschaft zu stärken. Als ein flankierendes Projekt wurde die energetische Sanierung der Kläranlage des Zweckverbandes Wasser/Abwasser (ZWA) einbezogen, da weiterhin auch nachhaltige Aspekte und die Verringerung von CO2-Emissionen berücksichtigt werden sollen.
Unter dem Credo der Nutzung vorhandener Potentiale wurden die Handlungsfelder des Tourismus, der Kultur und des Verkehrs berücksichtigt. Es sollen wettbewerbsfähige Wohn- und Arbeitsverhältnisse für die Einwohner aber auch für potentiell Zuziehende geschaffen und der Stadt geholfen werden, ihre Alleinstellungsmerkmale zu sichern. Dabei spielt besonders die Verkehrsinfrastruktur im ländlichen Raum eine wichtige Rolle. Im Bewerbungsschreiben ist ebenso die Modernisierung und Instandsetzung von Straßen und Wegen im Innenstadtbereich enthalten, um die Erreichbarkeit der Sehenswürdigkeiten aber auch das alltägliche Agieren im Stadtraum zu verbessern. Insgesamt soll die Stadt für alle Bevölkerungsgruppen jeden Alters attraktiv gestaltet und barrierefrei erlebbar präsentiert werden.
Die finanzielle Lage Rudolstadts macht ein derartiges Handeln jedoch nur schwer möglich, so dass versucht werden muss, auf EFRE-Fördermittel zurückzugreifen. Die Stadt allein könnte solche Projekte wie die Sanierung der Schlossaufgänge oder die Modernisierung des innerstädtischen Straßenraums ohne Förderung nicht bewerkstelligen. Die Bewerbung für das Förderprogramm unter dem Themenschwerpunkt "Nachhaltige Stadtentwicklung" war somit ein folgerichtiger und notwendiger Schritt.
Die geplanten Vorhaben werden sich parallel zur Förderperiode bis ins Jahr 2020 erstrecken und laut Zeitplan gestaffelt umgesetzt werden, wobei ein exakter terminlicher Ablauf noch nicht vorgegeben ist.
Ob und wieweit eine Berücksichtigung aus dem Fördertopf der EU erreicht und in welchem Rahmen weitere Förderprogramme kombiniert werden können, ist derzeit noch unklar. Klar ist, dass von Seiten des Freistaates im Laufe des vierten Quartals dieses Jahres eine Entscheidung zur Anerkennung oder Ablehnung als EFRE Förderschwerpunkt getroffen wird und sich die Verantwortlichen bis dahin in Geduld üben müssen.