Bayreuther Senioren besuchten erneut Partnerstadt Rudolstadt

Die Städtepartnerschaft zwischen Bayreuth und Rudolstadt ist nicht nur ein unmittelbares Ergebnis der "Friedlichen Revolution" vor nunmehr 25 Jahren, sondern sie

Die Städtepartnerschaft zwischen Bayreuth und Rudolstadt ist nicht nur ein unmittelbares Ergebnis der "Friedlichen Revolution" vor nunmehr 25 Jahren, sondern sie besteht bis heute mit einem ununterbrochenen Austausch fort. Der Vertrag zwischen den beiden Städten wurde zwar erst nach den Kommunalwahlen der "Noch-DDR" im Jahr 1990 besiegelt, Kontakte und gemeinsame Aktivitäten gab es allerdings schon gleich nach der Grenzöffnung im November und Dezember 1989. Unter anderem nahm damals eine größere Gruppe junger Leute, die sich in der "Jazz-Initiative Rudolstadt" zusammengefunden hatten, Beziehungen zu Gleichgesinnten in Bayreuth auf, um gemeinsam Veranstaltungen zu organisieren. Als die Rudolstädter zum Beispiel mit einem extra einstudierten Kulturprogramm zu Silvester 1989 im Bayreuther "Jazz-Podium" auftraten, ahnten alle Beteiligten dort noch nichts von einer zukünftigen, offiziellen Städtepartnerschaft.


Seither hat es zwischen Vereinen, Bildungseinrichtungen, Bürgerinitiativen, den Rathäusern, Verbänden, den Stadträten und Privatpersonen aus den beiden Kommunen unzählige Begegnungen und Projekte, Hilfeleistungen, gegenseitige Besuche sowie Feierlichkeiten gegeben. Eine dieser Beziehungen, die nun schon über 20 Jahre besteht, pflegen die Seniorenbeiräte beider Städte. Jüngst stattete eine Reisegruppe mit insgesamt 43 älteren Bürgerinnen und Bürgern aus Bayreuth "Schillers heimlicher Geliebten" einen erneuten Besuch ab. Besonders engagiert und wie schon oft zuvor hatte das abwechslungsreiche Programm und das anschließende Freundschaftstreffen Konrad Eberitzsch gemeinsam mit seinen Mitstreitern vom Seniorenbeirat Rudolstadt organisiert.


Dass diese vielfältigen Beziehungen zwischen einer thüringischen und einer oberfränkischen Kultur-Stadt bis heute lebendig geblieben sind und ebenso in Zukunft mit konkreten Vorhaben fortbestehen, wurde dieser Tage auch während eines Festakts aus Anlass des Jubiläums "25 Jahre Mauerfall" gewürdigt. Der bayrische Ministerpräsident Horst Seehofer hatte dazu Bürgerinnen und Bürger aus Thüringen, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Bayern und Tschechien ins Rosenthal-Theater nach Selb eingeladen, um nicht nur an die historischen Ereignisse der Wendezeit und die nachfolgende deutsche Wiedervereinigung zu erinnern, sondern auch auf die ungezählten, großen und kleinen Erfolgsgeschichten, wie sie zum Beispiel in den deutsch-deutschen Städtepartnerschaften zum Tragen kommen, einzugehen.

 

Frank Michael Wagner