Das Ambiente des Gartens am Rudolstädter "Schillerhaus" lädt an lauen Sommerabenden förmlich dazu ein, ausgewählte Literaturverfilmungen zu zeigen. Im Juli bietet die Stadt wieder die beliebten openair - Kinoabende für ein interessiertes Publikum an. Beginn ist jeweils 22.00 Uhr.
Mittwoch, 16. Juli: "Krabat" (D 2008); Regie: Marco Kreutzpainter
Seine Mutter starb an der Pest, weswegen der 14-jährige Krabat (David Kross) mit zwei Freunden als Bettler durch die Lande zieht und dabei immer wieder den Spuren des Dreißigjährigen Krieges begegnet. Er folgt einer mysteriösen Stimme bis zu einer Mühle, deren Meister (Christian Redl) ihn erwartet und als Lehrling bei sich wohnen lassen möchte. Krabat sagt zu. Doch bald merkt er, wie wenig ihn die anderen Lehrlinge mögen. Nur mit Altgeselle Tonda (Daniel Brühl) freundet er sich an. Durch seinen Fleiß erkämpft sich Krabat das Wohlwollen des Müllers und wird in den Kreis der Mühle aufgenommen - als Schüler der Schwarzen Magie. Zunächst genießt er die neugewonnene Macht und die aufkeimenden Gefühle zur jungen Kantorka (Paula Kalenberg). Dann jedoch lernt Tonda das schreckliche Geheimnis der Mühle kennen. Der Müller opfert pro Jahr einen der Lehrlinge, damit sein eigenes Leben verlängert wird...
Freitag, 18. Juli: "Finsterworld" (D 2013); Regie: Frauke Finsterwalder
Was, wenn Deutschland so aussehen würde: Das Wetter ist immer perfekt, die Schulkinder sind dank Uniformen alle gleich und die Polizisten tragen Bärenkostüme. Aus dieser surrealen Welt bricht der Privatschüler Dominik (Leonard Schleicher) aus, als er während einer Klassenfahrt kurzerhand abhaut, weil er nicht erträgt, dass seine Freundin auf einmal mit seinem Erzfeind herumknutscht. Er weiß jedoch noch nicht, dass er durch diesen Schritt einem großen Unglück entgangen ist. In dieser seltsamen Welt lebt auch der nicht immer ganz rechtschaffene Fußpfleger Claude (Michael Maertens), der sich die Gunst der Polizei mit kleinen "Geschenken" aus seiner eigenen Creme-Produktion erkauft. Dass er die abgeriebene Hornhaut seiner Lieblingskundin zu Keksen verarbeitet, weiß niemand. Einer der beschenkten Polizisten ist Tom (Ronald Zehrfeld), der wiederum eine Vorliebe für das Herumlaufen in Tierkostümen hat. Seine Freundin, eine gescheiterte Dokumentarfilmerin, hat allerdings überhaupt kein Verständnis dafür.
Samstag, 19. Juli: "Alois Nebel" (Tsch, D, Slo 2013); Regie: Tomáš Luňák
Herbst 1989: Alois Nebel (Miroslav Krobot) lebt in einem abgelegenen kleinen Ort namens Bílý Potok in der Nähe der tschechoslowakisch-polnischen Grenze. Der Einzelgänger arbeitet als Fahrdienstleiter am örtlichen Bahnhof und in seiner Freizeit gilt seine ganze Leidenschaft dem Sammeln alter Fahrpläne. Sobald jedoch Nebel über dem Bahnhof aufzieht, beginnt Alois zu halluzinieren und sieht Geister und Schatten aus der dunklen Vergangenheit Europas, die in Zügen an ihm vorbeirauschen, Opfer des Zweiten Weltkriegs und der sowjetischen Besatzung, die ihn immer wieder heimsuchen. Als sich die Situation für Alois nicht bessert, wird er in eine Nervenheilanstalt eingewiesen, in der er "den Stummen" kennenlernt. Dieser wurde eingesperrt, weil er versuchte, die Grenze zu überqueren. Die Begegnung mit dem "Stummen" veranlasst Alois, sich seinen Dämonen zu stellen und nicht länger hinzunehmen, dass ihn jede Nacht Geister und Visionen heimsuchen. Und allmählich lichtet sich für den Fahrdienstleiter der alptraumhafte Nebel der Vergangenheit...