Theaterfrühstück bei Schiller zu "Orpheus steigt herab"

Das nächste Theaterfrühstück im Schillerhaus wird es am Sonntag, 19. Januar, ab 11.00 Uhr in Vorbereitung der Premiere des Tennessee Williams St

Das nächste Theaterfrühstück im Schillerhaus wird es am Sonntag, 19. Januar, ab 11.00 Uhr in Vorbereitung der Premiere des Tennessee Williams Stücks "Orpheus steigt herab" geben.
Eine gewöhnliche Kleinstadt irgendwo in Amerika: sauber, aber eintönig - und viel zu viel Natur. Vor ein paar Jahren flogen Brandsätze, ein Gartenlokal stand in Flammen. Der Besitzer, ein italienischer Einwanderer, starb. Die Anwohner applaudierten, die Polizei sah weg. An diesen Ort steigt der Musiker Val Xavier hinab - wie der antike Sänger Orpheus in die Unterwelt. Beim Gemischtwarenhändler des Ehepaares Torrance findet er, der früher mit seiner Gitarre durch Nachtclubs tingelte und Frauen den Kopf verdrehte, eine Anstellung. Auch die einsame und sexuell frustrierte Lady Torrance verfällt dem charismatischen Vagabunden und hegt durch ihn plötzlich Hoffnungen, die sie schon längst begraben hatte. Doch die bigotte Kleinstadt, angeführt von ihrem eifersüchtigen Mann, macht gegen beide mobil und zerfetzt den Traum der Liebenden.

 

"Ich habe nur ein großes Thema für alles, was ich schreibe", sagt Tennessee Williams (1911-1983), "und das ist der zerstörerische Einfluß der Gesellschaft auf das sensible, unangepaßte Individuum." Mit "Orpheus Descending" liefert er eine genaue Analyse von Konformismus, Intoleranz und Korruption in der Provinz. Sein 1957 am Broadway uraufgeführtes Drama hat Marlon Brando durch den Film "Der Mann in der Schlangenhaut" berühmt gemacht. Für seine Mitwirkung erhielt er eine Million Dollar - eine Gage, die in Hollywood bis dahin noch niemals gezahlt worden war.