Jochen Dieckmann stellt am Donnerstag, 22. März, um 19.30 Uhr in der Stadtbibliothek sein Buch "Geschlafen wird am Monatsende – Ich, mein Truck und der alltägliche Wahnsinn auf Europas Straßen" vor.
Schlaflose Nächte, ständige Hetze, Gesetzesverstöße, Verkehrsgefährdung in erschreckendem Ausmaß, schlechte Bezahlung – das ist die Realität für Trucker. Die Arbeitsbedingungen sind katastrophal, die Speditionen agieren häufig kriminell. Jochen Dieckmann hat als Fernfahrer jahrelang Sinnvolles und Sinnloses über Europas Straßen transportiert: 24 Tonnen Altpapier von Hamburg nach Bordeaux, Leerfahrten von Rouen nach Istanbul, Schnittblumen vom holländischen Aalsmeer ins andalusische Jerez de la Frontera und als Rückladung Schnittblumen von Jerez nach Aalsmeer. Gefährlicher für uns alle ist aber, dass Trucker gezwungen werden, wesentlich länger zu fahren, als eigentlich erlaubt – Manipulation und Korruption gehören zum Tagesgeschäft vieler Speditionen. Dieckmann packt aus, gibt dabei aber auch persönlichen Schicksalen eine Stimme. Ein gesellschaftliches Portrait des facettenreichen Europa, ein Blick "von unten" auf unser Wirtschaftssystem.
Zum Autor:
Jochen Dieckmann, geb. 1959, jobbte seit seinem 18. Lebensjahr als LKW-Fahrer mit Zielen wie Türkei oder sozialistische Ostblockländer. Ende der Achtziger schulte er um zum Journalisten und arbeitete mehrere Jahre für den Hessischen Rundfunk. Als er arbeitslos wurde, fuhr er für eine niederländische Spedition wieder LKW quer durch Europa und bis nach Nordafrika.
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