Die ostdeutschen Städte befinden sich seit längerem in einem umfassenden Schrumpfungsprozess, für dessen Bewältigung integrierte städtebauliche Konzepte zu erarbeiten sind. Die Stadt Rudolstadt hat sich am Bundeswettbewerb "Stadtumbau Ost - für lebenswerte Städte und attraktives Wohnen" beteiligt und im Rahmen dieses Verfahrens für einen Stadtteil grundlegend neue Planungsvorstellungen entwickelt. Im Januar 2002 wurde durch die Stadt ein einstufiger, begrenzt offener städtebaulicher Realisierungswettbewerb für den „Umbau der Großsiedlung Volkstedt-West der Stadt Rudolstadt" ausgelobt. Gegenstand des im Zeitraum März - Juni 2002 durchgeführten Realisierungswettbewerbes war die grundlegende städtebauliche Überplanung und Neuordnung des Stadtteils Volkstedt-West. Ziele der Umgestaltung dieser Großwohnsiedlung waren die stadträumliche und funktionale Aufwertung durch Veränderung des baulich-räumlichen Maßstabs, Neuordnung der Freiräume, Veränderung im Erschließungssystem bis hin zur Ansiedlung ergänzender Funktionen. Die zu erarbeitenden Konzepte sollten die künftigen Anforderungen an das Umfeld und den Wohnbedarf u. a. durch Umsetzung umfangreicher Rückbauplanungen (Abriss von 60 Prozent des Wohnungsbestandes) verbinden mit der nachhaltigen Aufwertung der dadurch entstehenden Freiräume sowie deren landschaftlichen Einbindung.

Von 35 eingereichten städtebaulichen Konzepten erhielten zwei Arbeiten einen 1. Preis mit der Empfehlung, die Umsetzung der Zielstellungen im weiteren Verfahren zu klären. Im Ergebnis eines Werkstattverfahrens haben sich die Vertreter der örtlichen Wohnungsunternehmen und der Stadt Rudolstadt darauf verständigt, das von einer Weimarer Arbeitsgruppe entwickelte Siedlungskonzept "Wohnen mit der Landschaft anstelle städtischer Urbanität" einschließlich der Anpassungen als Erfolg-versprechenden und wirtschaftlich tragfähigen Ansatz weiter zu verfolgen. Der daraus resultierende städtebauliche Rahmenplan "Stadtteilumbau Volkstedt-West" wurde im Dezember 2004 vom Stadtrat beschlossen.